Scott Ritter: Amerikas sinkendes Imperium versucht, Russland und China mit in den Abgrund zu ziehen
Scott Ritter hat sich vergangene Woche in einem Interview zu den Aussichten des geopolitischen Dreier-Konflikts zwischen den USA, China und Russland geäußert. RT druckt einen Auszug daraus mit Genehmigung von InoTV ab.
Jeff Norman, Interviewer: Was ist Ihrer Meinung nach der beste Weg für das außenpolitische Establishment der USA, um den Schaden zu beheben, den sie bereits angerichtet haben? Ist es realistisch, jetzt einen Schritt zurückzutreten und die Beziehungen zu Russland und China neu zu gestalten? Haben sie (die US-Behörden – InoTV) das Land auf einen unumkehrbaren Weg zu einem bewaffneten Konflikt geführt?
Scott Ritter, Geheimdienstoffizier der US-Marine im Ruhestand: Zum Tango gehören immer zwei – das ist ein wichtiger Punkt in der gegenwärtigen Situation. Unabhängig davon, was man von den USA hält, muss man sich der Tatsache stellen, dass wir immer noch die führende Militärmacht der Welt sind.
Russland und China können uns zusammen überwältigen. Aber wir haben mehr militärische Fähigkeiten als China und Russland einzeln. Das muss man also berücksichtigen. Außerdem haben wir Atomwaffen. Das haben Russland und China auch.
Die gute Nachricht ist, dass die Führer Russlands und Chinas reife Menschen sind und keinen Krieg wollen. Und sie sind sich auch dessen bewusst, was vor sich geht. Sie verstehen sehr gut, was in den Vereinigten Staaten vor sich geht. Sie sehen, dass es sich um ein Imperium handelt, das im Niedergang begriffen ist und zusammenbricht. Ihre Aufgabe besteht also nicht darin, zum Zusammenbruch beizutragen, sondern ihn zu managen, weil sie keinen Krieg wollen.
Manchmal ist das größte Risiko, wenn Menschen ... Ich glaube, ich habe bereits den Vergleich mit einem Ertrinkenden gezogen. Wenn Sie schwimmen, um einen Ertrinkenden zu retten, schlägt er Ihnen ins Gesicht, versucht, Ihnen die Augen auszustechen, und geht mit Ihnen unter. Die Vereinigten Staaten sind gerade dabei zu ertrinken. Russland und China wollen uns retten und nicht zulassen, dass wir sie mit in den Abgrund reißen.
Ein weiterer Punkt: Es ist unmöglich, den Kurs zu ändern, auf dem sich die Vereinigten Staaten befinden. Wir befinden uns an allen Fronten auf einem Abwärtspfad und werden auf jeden Fall den Boden erreichen, unabhängig von allem. Ich glaube, Russland und China werden nicht zulassen, dass dieser Zusammenbruch in einen Krieg mündet. Sie werden alles tun, um dies zu verhindern.
Die Frage ist, ob sich die Führung der Vereinigten Staaten als reif genug erweisen wird, um eine sanfte Landung anzustreben. Und die Antwort könnte positiv ausfallen. Es hängt alles davon ab, wen wir 2024 wählen. Joe Biden wird keine "sanfte Landung" anstreben.
Ich hoffe, die Amerikaner werden sich der Tatsache bewusst, dass sie den schlechtesten Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt haben – Joe Biden. Und ich werde keine dummen Witze über Eiscreme oder Ähnliches machen. Der Mann ist einfach ein sehr schlechter Präsident.
Er war ein schlechter Senator. Wir wussten das. Und hier ist, was mir auffällt. Alle dummen Äußerungen von Joe Biden während seiner Zeit als Senator waren aktenkundig. Warum sollten wir plötzlich glauben, dass er durch die Änderung seines Titels vom Senator zum Präsidenten plötzlich zur Vernunft kommen würde.
Nein! Er ist ein schrecklicher, schrecklicher Mann, ein schrecklicher, schrecklicher Politiker. Er hat sich schon immer in allem geirrt, und trotzdem haben wir ihn zum Präsidenten gemacht. Seien Sie also bitte nicht überrascht, dass wegen dieses Mannes an der Spitze des Landes alles auseinanderfällt. Er ist buchstäblich der schlechteste Präsident, der je im Weißen Haus saß, und die Dinge werden nicht besser werden.
Glauben Sie also bitte nicht, dass sich die Dinge plötzlich ändern, wenn Joe wiedergewählt wird. Das wird nicht der Fall sein. Und wenn er das Land weitere vier Jahre regiert, wird er uns nur noch weiter runterziehen. Und selbst wenn man versucht, einen Zusammenbruch zu bewältigen, kann es manchmal zu einer Katastrophe kommen.
Der Konflikt um Taiwan könnte zur Realität werden, wenn Joe Biden in seiner panischen Suche nach etwas, das uns Relevanz verleiht, weitergeht und entscheidet, dass ein Krieg mit China der einzige Ausweg ist. Wir haben also 2024 eine sehr, sehr, sehr wichtige Wahl vor uns, und wen wir anstelle von Joe wählen, wird eine der grundlegenden Entscheidungen der Vereinigten Staaten von Amerika sein. Davon wird abhängen, was mit den Vereinigten Staaten in der Zukunft passiert.
(U.S. Tour of Duty-Moderator Jeff Norman bringt einen Auszug aus Joe Bidens Interview vor der Wahl, in dem er stammelnd sagt: "Ich bin bereit, das amerikanische Volk über meine körperliche ... und geistige Fitness urteilen zu lassen.")
Scott Ritter: Okay, das sage ich auch manchmal, Jeff. Das ist einfach nicht fair!
Es war ein billiger Scherz mit einem alten Mann. Du musst netter sein. Lassen Sie es mich so sagen: Ich hasse Joe Biden mehr, als Sie sich vorstellen können. Ich denke, die Leute wissen, dass ich allen Grund dazu habe. Ich verachte den Mann.
Aber ich muss auch sagen: Was sich vor meinen Augen abspielt, ist eine Travestie. Es ist brutal. Dieser Mann sollte nicht Präsident werden. Und die Tatsache, dass seine Frau es zulässt, dass er so zur Schau gestellt und behandelt wird ... man sollte ihn sanft beiseitelegen, ihm einen Schnuller geben, ihn in einen Rollstuhl setzen und in ein Pflegeheim schicken. Er sollte nicht in einer Position sein, die es ihm erlaubt, die Nation in einen nuklearen Konflikt zu führen.
Hinweis: Der hier wiedergegebene Ausschnitt des englischsprachigen Originalvideos ist in der Publikation des russischen RT verlinkt.
Mehr zum Thema – Wie Colin Powell die USA lehrte, mit jeder Lüge davonzukommen
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.