Britische Wissenschaftler: "Der russische Faschismus begann mit Stierlitz"
Von Dmitri Kossyrew
Es gibt eine schlechte Nachricht für die Bewohner von Borrells "paradiesischem Garten", der bekanntlich der Westen ist. Er hat nicht nur ein schreckliches Regime nebenan, in Russland, er hat eine ganze "Generation Z" herangezogen, die dieses Regime unterstützt und "durch und durch faschistisch" ist.
Es ist schon mal gut, dass sie die Realität anerkennen – dass die russische Gesellschaft, und insbesondere die jüngere Generation, in der gegenwärtigen militärischen Situation ihre Armee und Regierung mit großer Mehrheit unterstützt. Aber was hat das mit Faschismus zu tun?
Diese Frage versucht ein Buch zu beantworten, das wie zufällig jetzt sehr in Mode gekommen ist und dessen Titel "Generation Z: Was die faschistische Jugend Russlands in den Herzen trägt" lautet. Der Autor ist der Brite Ian Garner, das Buch jedoch wurde in den USA veröffentlicht und wird in der gesamten englischsprachigen Welt diskutiert. Und es fällt auf, dass diese Diskussion auf geschickte Weise angeheizt wird.
Der Autor gibt sich sehr viel Mühe. Er enthüllt unseren "von den sozialen Medien angeheizten Todeskult" und die ständige "Säuberung der Gesellschaft". Er offenbart den "Wunsch, andere Rassen zu vernichten" – ich frage mich, was unsere Tataren, Burjaten, Dagestanis, Ukrainer und andere Völker Russlands dazu sagen würden. Er beschreibt eine Szene, in der eine Menge von Passanten irgendwo in der Nähe von Kursk Soldaten an die Front verabschiedet, und ein Mann hebt die rechte Hand, stellen Sie sich vor, und sein kleiner Sohn tut es ihm nach, und die Behörden fördern all diese Dinge noch … Kolonnen von Jugendorganisationen marschieren auf dem Roten Platz, "das Land ertrinkt in Nazisymbolen". Kurz gesagt, wohin man auch schaut, überall ist Faschismus zu sehen. Die Vogelkirsche und die Wolken sind bei uns auch faschistisch, vermute ich.
Damit Sie ihm glauben, zitiert er alle möglichen berühmten Persönlichkeiten wie Jegor Gaidar und Boris Nemzow zu demselben Thema. Ja, ja, sie haben darüber gesprochen.
Und dieser Mann ist beileibe nicht der Erste, der eine solche Entdeckung gemacht hat. Im vergangenen Juli erklärte ein anderer Denker, Timothy Snyder von der Universität Yale (USA), gegenüber The Economist (eine russophobere Publikation ist schwer zu finden), dass wir alle Faschisten seien. Und er gräbt dabei tief, sehr tief in der Zeit zurück.
Tatsache ist, dass der Brite Garner an der Oberfläche kratzt, etwa vor 25 Jahren setzt er an, aber in Wirklichkeit ist es noch seichter, denn nach seiner Darstellung wurden wir vor etwa zehn Jahren totale Faschisten. Dagegen gibt der Amerikaner Snyder an, dass alles von Stalin kommt. Aber Stalin hat sich dafür geschämt, und die offizielle kommunistische Ideologie und die Erfahrung der Russen, die zusammen mit ihren edlen Verbündeten aus dem Westen gegen den Nazismus gekämpft haben, kamen ihm in die Quere. Doch im Jahr 1991 seien die schweren Fesseln gefallen und die "dunkle Materie brach heraus" – vor allem, weil die liberale Elite alle alten sowjetischen Werte mit ihren alten antifaschistischen Traditionen völlig ablehnte.
Und heute haben wir das, was wir haben: einen "Hass auf Homosexualität", eine "Fixierung auf die traditionelle Familie" und einen "fanatischen Glauben an die Macht des Staates". Ja, ja, auch das ist Faschismus. Wissen Sie, was das Z-Zeichen ist? Es stellt sich als die Hälfte eines Hakenkreuzes heraus.
Aber das eigentliche Meisterstück von Snyder ist die Passage über den Film "Siebzehn Augenblicke des Frühlings". Es stellt sich heraus, dass es Stierlitz war, der uns alle zum Faschismus verführte. Er, "der Inbegriff männlicher Perfektion", "groß und gut aussehend", "mit perfekten Wangenknochen", "glänzte in einer gebügelten Naziuniform, die im sowjetischen Verteidigungsministerium genäht worden war".
Das Gesamtbild ist klar: Sie hassen uns. Und sie wissen nicht, was sie sonst noch Schlimmes über uns sagen sollen. Und es scheint kein schlimmeres Schimpfwort zu geben als "Faschist" – wie Kinder im Sandkasten.
Was aus diesen Zuckungen noch hervorgeht: Sie haben nicht einmal annähernd eine Ahnung, wie es bei uns wirklich zugeht, sonst würden sie sich schämen, so einen himmelschreienden Unsinn zu Papier zu bringen, etwa uns einen Hass auf andere Rassen zu unterstellen.
Aber was noch viel schlimmer ist – sie haben auch keine Ahnung, was Faschismus ist, also versuchen sie etwas an den Ohren herbeizuziehen und Haare zu spalten: "Der Junge hob seine rechte Hand."
Und das ist eine schlechte Nachricht, denn diese Bewohner des Westens verstehen offenbar tatsächlich nicht, dass mit ihrer Unterstützung der echte Nazismus in der Ukraine gereift ist. Und das werden sie auch künftig nicht einsehen. Sie glauben doch nicht etwa, dass es möglich ist, eine Konferenz einzuberufen, wo sich alles im Handumdrehen klären wird? So schnell ändern Menschen ihre Meinung nicht.
Fazit für uns: Wir müssen die Weltgeschichte studieren, um unseren Vorteil zu behalten, zu wissen, was Faschismus und Nazismus wirklich sind. Es ist die auf die Spitze getriebene britische Kolonialidee von der "naturgegebenen" rassischen Überlegenheit eines Volkes über andere – mit der konsequenten Durchsetzung der direkten Autorität dieses Volkes über andere. Und es scheint, dass diese Idee gerade im Westen immer noch in voller Blüte steht, sonst hätte man nicht so stümperhaft versucht, sie uns zuzuschreiben.
Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 26.05.2023 auf ria.ru erschienen.
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