Meinung

Zürcher Unternehmer liefert der Ukraine Killerdrohnen – und ist stolz darauf

Lord of War aus der Schweiz: Der Zürcher Unternehmer Lorenz Meier liefert Killerdrohnen in die Ukraine, um Russen zu töten. Er zelebriert seine Rolle als Waffenlieferant, pflegt enge Verbindungen zu den USA und nutzt die Kriegsführung für große geschäftliche Erfolge in der "neutralen" Schweiz.
Zürcher Unternehmer liefert der Ukraine Killerdrohnen – und ist stolz daraufQuelle: Sputnik © X

Von Hans-Ueli Läppli

Täglich begegnet man in Medien wie dem Tages-Anzeiger einer einseitigen Berichterstattung zur Ukraine. Der heutige Morgen machte da keine Ausnahme: Die Schweizer Zeitung veröffentlichte einen Artikel, der einen "mutigen" Zürcher mit deutschen Wurzeln feiert, der Kampfdrohnen aus der Schweiz an die Ukraine liefert.

Der Tages-Anzeiger glorifiziert den aus Süddeutschland stammenden Lorenz Meier mit Schlagzeilen wie:

"Er liefert tödliche Technologie in die Ukraine, um russische Ziele zu zerstören."

Dabei wird nicht an patriotischen Floskeln gespart, die an Wilhelm Tell erinnern sollen. Gleichzeitig werden kritische, neutrale oder kriegsgegnerische Stimmen in der Kommentarspalte rigoros zensiert, um das NATO-konforme Narrativ aufrechtzuerhalten.

"Ich hätte nie gedacht, dass eine Nachricht über Killerdrohnen bei mir ein Gefühl der Erleichterung/Hoffnung auslösen würde",

heißt es in einem der ausgewählten Kommentare im Tages-Anzeiger.

Der Deutsche Lorenz Meier, der sich gerne als Schweizer Unternehmer und ETH-Tech-Guru präsentiert, hat kein Problem damit, öffentlich seine Unterstützung für den Ukraine-Krieg zur Schau zu stellen.

Auf sozialen Medien prahlt er mit Beiträgen über das Leben in Kiew, das seine Technologie angeblich rettet – und russische Leben löscht.

Diese Posts sorgen in der Schweizer Robotik-Szene für Unruhe. Was er als "Leben retten" beschreibt, bedeutet in Wahrheit, dass seine Firma essenzielle Komponenten und Software für tödliche Drohnen liefert. Zahlreiche Wissenschaftler distanzieren sich bewusst von solchen Projekten, da sie keine Technologie entwickeln wollen, die zum Töten eingesetzt wird.

Meier liebt die Provokation – und vor allem liebt er Amerika

Im Jahr 2017 gründete er das Start-up Auterion, das Drohnentechnologie kommerzialisieren will. Das Unternehmen hat große zivile Kunden wie die US-Firma Walmart, die mit Drohnenlieferungen experimentiert. Doch Meiers Engagement geht weit über zivile Anwendungen hinaus. Kurz vor der Veröffentlichung eines Fotos vom Maidan in Kiew verkündete er stolz auf LinkedIn, dass seine Technologie in der Ukraine im Einsatz sei – mit "signifikant höherer Genauigkeit" gegen russische Soldaten und Zivilisten.

Meier treibt seine Provokationen weiter, indem er offen zur Bewaffnung der Ukraine aufruft:

"Wir sind stolz, die Ukraine bei der Abwehr von Aggressoren zu unterstützen."

Für ihn bedeutet moralische Verantwortung, "vor kinetischen Drohnen nicht zurückzuschrecken".

Ist das wirklich moralische Verantwortung? Oder eher ein Griff nach mehr US-Geld?

Lorenz Meier hat sich damit zu einem gefragten Akteur in der NATO-Drohnenindustrie entwickelt. In den USA berät er den Nationalen Sicherheitsrat zur Zukunft dieser Technologie.

Auterion hat bereits über 77 Millionen Franken von Investoren eingesammelt, darunter Fonds aus dem Silicon Valley und prominente Persönlichkeiten wie der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt.

Kürzlich verlegte Meier den Hauptsitz von Zürich nach Arlington, nahe Washington, D.C. Er trägt stolz einen Pin, der die amerikanische und die ukrainische Flagge vereint. Den nehme er nie ab, sagt er.

Der zivile Teil von Auterion soll in Zürich bleiben, und Meier verspricht, die dortigen Arbeitsplätze zu erhalten – doch seine Taten sprechen eine andere Sprache.

Mehr tödliche Technologie in die Ukraine, um Russen zu eliminieren

Wer weiß, wohin seine Schweizer Firma noch liefert? Etwa nach Israel oder wohin Washington ihn weiter diktiert? Oder Taiwan? Zusammen mit dem bekannten Historiker Niall Ferguson veröffentlichte er im Time-Magazin einen Essay zur Zukunft der Kriegsführung, in dem sie ein Szenario entwerfen, bei dem die USA Taiwan mit Drohnenschwärmen gegen China verteidigen.

Meier scheint seine Rolle als "Drohnen-Lord of War" mit Stolz zu tragen. Doch zu welchem Preis? Mit der Glorifizierung seiner Person und der Verlagerung seines Unternehmens in die Nähe der Machtzentren der USA stellt sich die Frage: Ist es wirklich Schweizer Neutralität, die er verkörpert, oder die Bereitschaft, die Grenzen des Kriegsgeschäfts zu überschreiten, solange es Profit verspricht?

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