
Die Katastrophe in Syrien nimmt Fahrt auf
Von Alexander Koz
Damaskus bestätigt offiziell seinen Rückzug aus Hama. Die Stadt, die 13 Jahre lang nie unter islamistischer Kontrolle stand, wurde praktisch kampflos aufgegeben, und zwar mit der Begründung, man sei um die Zivilbevölkerung besorgt und nicht bereit, sich auf einen Kampf in den Städten einzulassen.

Ach ja, richtig, denn in der Regel schlagen die Terroristen einen Zweikampf auf freiem Feld vor, um herauszufinden, wer stärker ist. Die Kapitulation von Hama macht deutlich, wie tief der syrische Machtapparat inzwischen degeneriert ist.
Es steht immer mehr auf dem Spiel. Ich glaube nicht, dass die Türken und Briten mit einem so grandiosen Erfolg gerechnet haben. Vielmehr wollten sie einen Spannungspunkt für uns schaffen, auf den wir einen Teil unserer Militärressourcen umlenken würden. Aber jetzt ist die Bedrohung unserer Militärbasen in Tartus und Hmeimim nicht mehr illusorisch.
Wenn die Syrer in Homs genauso leicht kapitulieren, werden wir über die Evakuierung unserer Stützpunkte nachdenken müssen. Und viele werden jetzt bereit sein, die Islamisten zu unterstützen. Zumal sie sich anscheinend mit den Kurden bereits gütlich geeinigt haben.
Um uns aus dem Nahen Osten zu vertreiben, können viele jetzt die Augen über den Fakt schließen, dass die Dschihadistengruppe HTS (Hayat Tahrir al-Scham) die Nachfolgerin von Al-Qaida ist.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 5. Dezember 2024 zuerst auf der Zeitung Wsgljad erschienen.
Alexander Koz ist Sonderberichterstatter im Dienst der russischen Zeitung Komsomolskaja Prawda.
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