
Nach dem 9. Mai 1945: Eine Perspektive von der Südseite der Alpen – auch mit Blick auf die Gegenwart

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Von Christoph Ladurner (Südtirol/Italien)
Der Bruder meiner Mutter meldete sich 1945 mit 17 Jahren zum Militär. Er war an der Front im Osten eingesetzt, wo sich die Umstände dramatisch zuspitzten. Geschwächt und erkrankt wurde er im Straßengraben liegend von den Russen gefunden. Diese übergaben den Jüngling den Amerikanern (!), welche medizinisch gut ausgerüstet waren. Dank der Barmherzigkeit russischer Militärangehöriger überlebte Bruno in amerikanischer Gefangenschaft.

Onkel Arthur, der Bruder meines Vaters, war Offizier bei der Wehrmacht. Er geriet in russische Gefangenschaft. Als Arzt war er für die medizinische Versorgung in einem Gefangenenlager eingesetzt. Arthur verstand sich gut mit den Russen und erlernte in der Gefangenschaft die russische Sprache. Zurück in Südtirol/Italien betrieb er eine Arztpraxis. Mit großem Vergnügen sprach er mit so manchem Kriegsveteranen Russisch.
Erlebte Nachkriegszeit
Ich bin Jahrgang 1948, und ich erinnere mich an unseren Lehrer, der uns Schülern vom Krieg im Osten und den Härten in russischer Gefangenschaft erzählte.
In seinen Schilderungen wurde niemals abfällig über "die Russen" gesprochen.
Vor einigen Jahren wurde an einer Schule in Bozen eine Spendenaktion zugunsten des Donbass organisiert. Die Unterdrückung der Russen in der Ukraine erinnert an die Unterdrückung der österreichischen Minderheit bei uns in Südtirol/Italien. Heute hat Südtirol eine funktionierende Autonomie.
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