"Ich mag Hitler": Rapper Kanye West sorgt mit Nazi-Äußerungen für Skandal
Der US-amerikanische Rapper Kanye West, auch bekannt als "Ye", hat in einer Reihe von schockierenden Geständnissen seinen Respekt vor Hitler zum Ausdruck gebracht. Während eines am Donnerstag ausgestrahlten Interviews mit Infowars-Moderator Alex Jones wiederholte der 45-Jährige seine jüngsten hetzerischen Äußerungen über Juden und gestand dieses Mal sogar auch seine "Liebe" für Nazis sowie seine Bewunderung für Adolf Hitler ein.
Hour One of Alex Jones, Featuring Kanye West and Nick Fuentes.https://t.co/97XaKHb4Yxpic.twitter.com/GIU8Ck9zua
— THE OATMEAL CULT BANNED ON YOUTUBE (@JoeyArnoldVN) December 1, 2022
"Jeder Mensch hat etwas Wertvolles an sich, besonders Hitler", sagte West und bestätigte damit die schockierenden Aussagen, die einige seiner Mitarbeiter vor einem Monat in einem Interview mit CNN gemacht hatten.
"Hitler erfand die Autobahnen, das Mikrofon, das ich benutze. Man kann nicht sagen, dass er nie etwas Gutes getan hat", fügte West laut US-Medienberichten hinzu. Selbst Gastgeber und Moderator Jones, ein bekannter Anhänger verschiedener Verschwörungstheorien und bekennender Vertreter der amerikanischen extremen Rechten, versuchte wiederholt, die antisemitischen Aussagen seines Gegenübers zu entkräften, indem er dem Rapper unter anderem einen fragwürdigen "Hitler-Fetisch" vorwarf. Als Jones daraufhin daran erinnerte, dass "die Nazis Schläger waren und wirklich böse Dinge getan haben", erwidert West: "Ich mag das Wort 'böse' in Verbindung mit Nazis nicht. Ich liebe jüdische Menschen, aber ich liebe auch Nazis."
Diese hätten auch "gute Dinge" getan. "Wir müssen aufhören, die Nazis zu dissen", sagte West zur Verblüffung des mit allen Wassern gewaschenen Jones, der sofort energisch klarstellte, kein Fan von Hitler zu sein. Ohne auch nur ansatzweise auf die Einwände des Moderators einzugehen, setzte der umstrittene Rapper dann noch einen drauf: "Ich sehe auch gute Seiten an Hitler. Ich mag Hitler. Ich liebe Hitler, ich liebe die Zionisten. Ich liebe alle." West trat in der Sendung zusammen mit dem umstrittenen rechtsgerichteten Kommentator Nick Fuentes auf.
Der Ex-Mann von Kim Kardashian stand in den letzten Wochen aufgrund seiner aufrührerischen Äußerungen über Juden unter starkem Beschuss. So hatte er im Oktober unter anderem bekundet, dass er "den Juden den Tod bringen" wolle. Diese Äußerungen lösten eine weltweite Welle der Empörung aus, die dazu führte, dass eine Reihe von Marken-Konzernen die Zusammenarbeit mit dem Rapper mit sofortiger Wirkung einstellte, darunter der deutsche Sportbekleidungshersteller Adidas, das französische Modehaus Balenciaga und auch der US-amerikanische Bekleidungseinzelhändler Gap. In dieser Woche platzte dann schließlich ein weiteres großes Geschäft: der Kauf der rechtsgerichteten Social-Media-Plattform "Parler". Das Unternehmen erklärte am Donnerstag auf Twitter, dass es seine Absicht, das Unternehmen an West zu verkaufen, angesichts dessen jüngster Äußerungen aufgegeben habe. Die Entscheidung sei demnach "im besten Interesse beider Parteien" getroffen worden, wie Parler ferner mitteilte.
So kommen seine antisemitischen Aussagen den Rapper bereits jetzt schon teuer zu stehen. Anfang der Woche erklärte er in einem Interview zudem, dass die US-Steuerbehörde IRS viele seiner Konten wegen einer unbezahlten Steuerrechnung in Höhe von 50 Millionen Dollar eingefroren habe. Seiner Selbstüberschätzung hat all der Ärger offensichtlich jedoch keinen Abbruch getan. West bestätigte letzte Woche, dass er sich bei den US-Wahlen 2024 erneut für das Amt des Präsidenten bewerben wolle. Bereits 2020 stand er in den USA für das Präsidentenamt zur Wahl. Wegen verpasster Anmeldefristen schaffte er es jedoch in den meisten Staaten nicht auf den Wahlzettel.
Was die Scheidung von seiner Ex-Frau betrifft, scheinen die Dinge hingegen Gestalt annehmen: Im Sorgerechtsstreit sei eine Einigung erzielt worden, wie die Boulevard-Webseite TMZ berichtet. So sollen sich Kardashian und West gemäß der Vereinbarung zwar prinzipiell auf ein gemeinsames Sorgerecht mit "gleichem Zugang" zu ihren vier Kindern geeinigt haben. Wie mit der Ex-Frau von West befreundete anonyme Quellen gegenüber TMZ berichteten, werde Kardashian angesichts der jüngsten Eskapaden ihres Ex-Mannes aber dennoch die meiste Zeit über die beiden gemeinsamen Kinder verfügen. Auch der Rapper soll dem Boulevard-Blatt angeblich bestätigt haben, dass Kardashian die Kinder 80 Prozent der Zeit haben wird. Sie hatte im Februar 2021 nach sieben Jahren Ehe die Scheidung eingereicht.
Twitter sperrt Konto von Kanye West
Twitter hat unterdessen das Konto von West "wegen Aufstachelung zur Gewalt" gesperrt. Zuvor hatte der Rapper ein Bild eines mit einem Hakenkreuz verflochtenen Davidsterns gepostet und überdies angekündigt, Jones und den bekennenden Antisemiten Fuentes künftig von seinem Account aus twittern lassen zu wollen, weil er die vermeintliche Meinungsfreiheit bei Twitter testen wolle.
BREAKING: Ye (Kanye West) says he’s gonna let Alex Jones & Nick Fuentes tweet from his account to challenge Twitter’s free speech. pic.twitter.com/5FXmxeUIB3
— An0maly (@LegendaryEnergy) December 1, 2022
"Ich habe mein Bestes versucht. Trotzdem hat er erneut gegen unsere Regel gegen die Aufstachelung zur Gewalt verstoßen", schrieb Twitter-Eigentümer und SpaceX-Chef Elon Musk am späten Donnerstagabend auf Twitter. Deshalb, so Musk weiter, "wird der Account gesperrt". Im Oktober hatte der Milliardär, der sich selbst als "Absolutist der freien Meinungsäußerung" bezeichnet, die Rückkehr des Rappers auf die Social-Media-Plattform noch begrüßt.
I tried my best. Despite that, he again violated our rule against incitement to violence. Account will be suspended.
— Elon Musk (@elonmusk) December 2, 2022
West tätigte zuletzt immer wieder krude Aussagen und bestimmte damit in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen. So sorgte der Rapper kürzlich beispielsweise für Aufsehen, weil er zusammen mit Holocaust-Leugner Fuentes bei Ex-Präsident Donald Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida zu Abend aß. Für das gemeinsame Abendessen stand Trump später international in der Kritik. Während sein früherer Weggefährte und Ex-US-Vizepräsident Mike Pence Trump daraufhin lediglich dazu aufforderte, sich zu entschuldigen, erklärte der Anführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, hingegen, den ehemaligen Präsidenten deshalb nicht mehr bei seiner Kandidatur unterstützen zu wollen. In der Partei gebe es "keinen Platz für Antisemitismus und Rassismus", erinnerte McConnell. Er fuhr fort: Bei jedem, der sich mit Antisemiten und Rassisten treffe, sei es "höchst unwahrscheinlich, dass er jemals zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird". Trump hatte Mitte November verkündet, bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten zu wollen.
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