Kärnten beharrt auf 2G: Ungeimpfte Bergretter dürfen nicht mehr ausrücken
Verletzte Forstarbeiter oder verirrte Bergwanderer. Personen, die in eine Gletscherspalte gefallen sind oder Lawinenopfer. Ihnen droht nun noch eine weitere Gefährdung ihrer misslichen Lage – der Bergretter kommt nicht, um zu helfen, bzw. er darf nicht kommen.
Zumindest gibt es seit Dezember diese Situation in der südösterreichischen Region Kärnten. Dort beharren die Leiter der Kärntner Bergrettung auf eine strikte Einhaltung der 2G-Regelung unter den gelisteten Bergrettern.
Der Sender ServusTV berichtet von einem freiberuflichen Bergretter, dem es wegen seines Impfstatus nun untersagt ist, weiterhin seinen Hilfseinsätzen nachzugehen. In einem Schreiben vom 26. November 2021, das an alle heimischen Bergretter versendet wurde, heißt es:
"Laut aktueller Maßnahmenempfehlung vom 21. November 2021, seitens des Bundesverbandes, sollen bei Einsatztätigkeit nur Bergretter mit gültigem 2G teilnehmen."
Auf Nachfrage desSenders beim österreichischen Bundesverband der Bergretter obliegt es jeder Landesleitung individuell, ob die 2G- oder 3G-Regelung eingefordert wird. Sechs der sieben Landesleitungen haben sich demnach gegen die 2G-Regelung entschieden. Zwei Landesleitungen reicht sogar die reine FFP2-Masken-Regelung.
Nur die Region Kärnten besteht auf die Durchsetzung der 2G-Maßnahme. Nachdem der freiberufliche Bergretter in den sozialen Medien über seine Situation berichtet und breiten Rückhalt bei den Lesern gefunden hatte, reagierte die Kärntner Landesleitung und widerrief ihre Verordnung. Jedoch nur für wenige Tage, bis sich der erste Sturm der Proteste wieder gelegt hatte. Es erfolgte die erneute Festlegung mit der Begründung, man wolle sich selbst, die Bergretter und die zu Bergenden durch diese Maßnahme schützen, so Otmar Striednig, Landesleiter der Bergrettung Kärnten.
Die Folge: Für Menschen in Bergnot in der Region Kärnten – von 800 Kärntner Bergrettern – fehlen nun rund 240 potentielle Helfer. Der Imageschaden sei groß, so Striednig. Erste Unterstützer und Spender kündigten an, nicht mehr Geld zur Verfügung stellen zu wollen.
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