Russland: Jabloko-Gründer ruft Nawalny-Anhänger auf, nicht für seine Partei zu stimmen
Grigori Jawlinski, der Gründer der größten liberalen Partei Russlands, Jabloko, hat die Anhänger des inhaftierten Oppositionellen Alexei Nawalny dazu aufgerufen, bei künftigen Wahlen nicht für seine Partei zu stimmen. Er bezeichnete die Ansichten der Nawalny-Bewegung als "grundlegend anders".
In einem Gespräch mit dem regierungskritischen russischen Fernsehsender Doschd sagte Jawlinski, dass seine Partei die Ideen des Aktivisten nicht unterstütze. Er hob hervor:
"Wer auch immer für Nawalny stimmen will, stimmt nicht für uns."
Der Politiker merkte an, dass es trügerisch wäre, zu versuchen, um die Stimmen der Unterstützer des inhaftierten, vom Westen unterstützten Protestführers zu werben.
Jawlinski gründete im Jahr 1993 die Partei Jabloko und war dreimal dessen Präsidentschaftskandidat. Ein Großteil der Kernwählerschaft von Jabloko ist jung und dem Westen zugewandt – ähnlich wie jene, die Nawalny unterstützen.
Laut Jawlinski sind Nawalnys Ideen "schädlich und gefährlich" für Russland.
Nawalny war eine Zeit lang Mitglied von Jabloko. Er trat der Partei im Jahr 2000 bei. Obwohl er Mitglied einer linken Bewegung war aber auch liberale Ansichten vertrat, wurde er zu einer festen Größe in der rechtsextremen Szene Moskaus. Nawalny wurde zu einem ständigen Teilnehmer des "Russischen Marsches", einer nationalistischen Kundgebung, die regelmäßig stattfand. Wegen rassistischer Äußerungen flog er schließlich aus der Partei Jabloko.
Jawlinskis jüngste Kommentare erfolgten nur wenige Monate nachdem er einen Artikel mit dem Titel "Ohne Putinismus und Populismus" veröffentlicht hatte, in dem er die Politikansätze Nawalnys anprangerte und ihm vorwarf, nichts erreicht zu haben. Jawlinski behauptete, dass seine angeblich hochkarätigen Untersuchungen keine "praktischen Ergebnisse für die Gesellschaft" gehabt hätten. Der Jabloko-Gründer schrieb damals:
"Das demokratische Russland, der Respekt vor dem Individuum, der Freiheit, dem Leben ohne Angst und Repression sind unvereinbar mit Nawalnys Politik."
Jawlinski beschuldigte den Aktivisten, Zwietracht zu schüren und fügte hinzu:
"Die Welle, die sich jetzt erhebt, ist nicht nur gegen Putin. Sie steigt für eine undemokratische Zukunft Russlands."
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