Lawrow: Russlands Militäroperation in Ukraine soll "totaler Vorherrschaft der USA ein Ende setzen"
Der russische Chefdiplomat Sergei Lawrow hat in einem Interview mit dem TV-Sender Rossija 24 bekannt gegeben, dass die Ziele Russlands in der Ukraine auch die USA und ihre Alliierten betreffen. Im Einzelnen soll die spezielle Militäroperation dem rücksichtslosen Streben der USA nach totaler Vorherrschaft auf der Welt ein Ende setzen. Wörtlich hieß es:
"Unsere spezielle Militäroperation zielt darauf ab, der rücksichtslosen Expansion und dem rücksichtslosen Streben nach totaler Vorherrschaft der USA und der übrigen westlichen Länder auf der internationalen Bühne ein Ende zu setzen."
Lawrow betonte, dass die Grundlage für ein solches Vorgehen Washingtons die eklatante Verletzung des Völkerrechts sei, wobei die Regeln eines solchen Systems unklar seien und vom Weißen Haus und dem Außenministerium auf Ad-hoc-Basis ausgearbeitet würden:
"Im Kosovo kann man die Unabhängigkeit ohne ein Referendum anerkennen, aber auf der Krim, als Ergebnis eines Referendums, das von Hunderten von objektiven Vertretern ausländischer Länder, der Öffentlichkeit ausländischer Länder, beobachtet wurde, kann man das nicht. Im Irak, 10.000 Kilometer von den USA entfernt, sahen sie eine Bedrohung für ihre Sicherheit, bombardierten ihn, fanden keine Bedrohung und entschuldigten sich nicht einmal."
Gleichzeitig wies der russische Außenminister darauf hin, dass sich die Haltung der USA und ihrer Verbündeten gegenüber Russland geändert habe. Lawrow präzisierte, dass diese Politik nicht nur von der Ukraine bestimmt werde, sondern davon, dass die Ukraine zu einem Sprungbrett für die endgültige Unterdrückung Russlands geworden sei:
"Dies ist eine sehr ernste Kehrtwende in der Politik, die die Europäische Union und der Westen im Allgemeinen unter der Führung der Vereinigten Staaten nach dem Beginn unserer speziellen Militäroperation zu verfolgen begannen, eine Politik, die Bitterkeit, in gewisser Weise sogar Grimmigkeit widerspiegelt."
Lawrow unterstrich trotz allem erneut, dass Russland "mit seiner Geschichte, mit seinen Traditionen" niemals eine untergeordnete Position einnehmen werde. Er fügte hinzu:
"Wir können nur unter gleichen Bedingungen der unteilbaren Sicherheit Mitglied der internationalen Gemeinschaft sein."
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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.