Russland will Bürgern aus "unfreundlichen Ländern" Adoption russischer Kinder verbieten
Das entsprechende Dokument wurde auf der Webseite des Parlaments am Montag veröffentlicht. In der Begründung des Entwurfs heißt es, dass der kollektive Westen seit vielen Jahren das Konzept von Gut und Böse verdränge, traditionelle Familiengrundlagen und moralische Werte zerstöre. Die Übergabe von Waisenkindern an Familien aus sogenannten unfreundlichen Staaten entspreche nicht den nationalen Interessen Russlands.
"Die Übergabe unserer Kinder, die in unfreundlichen Ländern aufwachsen sollen, ist ein Schlag für die Zukunft der Nation", heißt es in dem Dokument.
Laut den Autoren der Initiative wurden Anfang 2021 knapp 17.500 Waisenkinder aus Russland bei ausländischen Adoptiveltern aufgezogen. Russische Adoptiveltern erziehen demnach mehr als 455.000 Waisenkinder. Die Zahl der Kinder, die von ausländischen Familien adoptiert würden, sinke jedes Jahr, lautet das Argument. "Die Angriffe der Gegner, dass ausländische Bürger unsere Waisenkinder retten und hauptsächlich behinderte Kinder adoptieren, werden nicht durch Statistiken gestützt", heißt es in dem Dokument.
Das Verbot könne wieder aufgehoben werden, falls eines der Länder aufhöre, "unfreundliche Maßnahmen" gegen Russland zu ergreifen, schlagen die Gesetzesgeber vor. Ferner heißt es in der Erklärung, dass der Gesetzentwurf nicht auf ein vollständiges Verbot von Auslandsadoptionen abziele und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern in Bezug auf bereits adoptierte Kinder nicht ausschließe.
Russland hat das Adoptionsrecht für Ausländer bereits vor zehn Jahren eingeschränkt. Im Jahr 2012 unterzeichnete Präsident Wladimir Putin ein Gesetz, welches US-Bürgern die Adoption russischer Kinder verbietet. Kurz darauf durften auch homosexuelle Paare und Personen, die in Ländern leben, in denen gleichgeschlechtliche Ehen legal sind, keine russischen Waisenkinder mehr adoptieren.
Die Liste der "unfreundlichen Länder" erschien im Mai 2021 und wird kontinuierlich erweitert. Mittlerweile umfasst sie 49 Staaten, darunter alle Länder der Europäischen Union, aber auch Länder wie Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Norwegen, die Ukraine, Japan und die Schweiz.
Mehr zum Thema - Zahl der 15- bis 24-Jährigen in Deutschland sinkt auf historischen Tiefstand
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.