Moskau: Unbekannter wollte Lenin aus dem Mausoleum stehlen
Ein Mann, dessen Name ungenannt bleibt, hat in der Nacht auf Montag versucht, den einbalsamierten Leichnam des Gründers der Sowjetunion, Wladimir Iljitsch Lenin, zu stehlen. Der 42-Jährige sei über die Absperrungen am Roten Platz geklettert und habe versucht, in das streng bewachte Gebäude vor den Kremlmauern einzudringen. Am Eingang sei er dann festgenommen worden, berichteten russische Medien.
Den Grund für seine Tat konnte er nicht erklären. Bei dem Mann sei vor dem Hintergrund einer Alkoholvergiftung eine psychische Störung diagnostiziert worden, schreibt die Zeitung Moskowski Komsomolez.
Der als Wladimir Iljitsch Uljanow geborene kommunistische Revolutionär starb im Jahr 1924. Sein Mausoleum galt zu Sowjetzeiten als eine der wichtigen Sehenswürdigkeiten. Millionen von Menschen besuchten die Gedenkstätte. Seit dem Zerfall der UdSSR gibt es immer wieder Diskussionen, Lenin in einem normalen Grab zu bestatten. Die Pläne wurden bisher nicht umgesetzt.
Die Einstellung der Russen zum Lenin-Mausoleum ist seit langer Zeit zwiespältig. Einige betrachten das Bauwerk als Touristenattraktion, andere sind der Meinung, dass ein Leichnam auf dem Roten Platz unnatürlich sei. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts WZIOM aus dem Jahr 2017 ergab, dass 60 Prozent der Bevölkerung eine Umbestattung Lenins bevorzugen. Etwa ein Drittel der Befragten wollte keine Veränderungen.
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