Russland drosselt Ölproduktion um 500.000 Barrel pro Tag
Russland wird die Ölproduktion im März um 500.000 Barrel pro Tag (circa fünf Prozent) drosseln, sagte der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak am Freitag, den 10. Februar. Er erklärte:
"Russland wird seine Produktion im März freiwillig um 500.000 Barrel pro Tag senken. Dies wird zur Wiederherstellung der Marktbeziehungen beitragen."
Bei weiteren Entscheidungen werde sich das Land von der Marktlage leiten lassen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident.
Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärte seinerseits gegenüber Reportern, dass Russland zuvor mit einer Reihe von Vertragspartnern des OPEC+-Abkommens über Produktionskürzungen gesprochen hätte. Aber Nowak betonte:
"Dies ist eine freiwillige Kürzung ‒ es gab keine Konsultation mit irgendjemandem."
Im Dezember 2022 hatte Nowak eingeräumt, dass die Ölproduktion Anfang 2023 aufgrund des europäischen Embargos für Ölimporte aus Russland und der Einführung einer Preisobergrenze für Drittländer, denen sich die G7 (USA, Kanada, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Deutschland, Italien und Japan) sowie Australien angeschlossen haben, um etwa 500.000 bis 700.000 Barrel pro Tag oder fünf bis sieben Prozent gekürzt werden könnte. Die G7, die EU und Australien bilden eine Koalition der Preisobergrenzen, die als Reaktion auf Russlands militärische Sonderoperation in der Ukraine geschaffen wurde und darauf abzielt, die Exporteinnahmen Moskaus zu verringern.
Der stellvertretende Ministerpräsident sagte damals, es handele sich um eine unbedeutende Menge, aber "solche Risiken bestehen". Im Januar sank die Produktion allerdings nur um 0,4 Prozent von 10,9 Millionen Barrel pro Tag auf 10,86 Millionen Barrel pro Tag, wie die Zeitung Kommersant berichtete. Die für Russland veranschlagte Ölproduktion wird jedoch in diesem Jahr voraussichtlich um 8,4 Prozent auf 490 Millionen Tonnen (9,8 Millionen Barrel pro Tag) sinken.
Die russische Haushaltsprognose basierte auf dem EU-Embargo für russische Ölimporte, das am 5. Dezember 2022 in Kraft trat, und dem Embargo für die Einfuhr von Erdölprodukten, das am 5. Februar 2023 in Kraft trat. Gleichzeitig wurden Preisobergrenzen für Lieferungen von Erdöl und Erdölerzeugnissen aus Russland in Drittländer festgelegt: 60 US-Dollar pro Barrel für Erdöl, 100 US-Dollar für leichte Erdölerzeugnisse und 45 US-Dollar pro Barrel für dunkle Erdölerzeugnisse. Die Abnehmer von russischem Erdöl und Erdölerzeugnissen müssen sich nun entweder bereiterklären, diese zu einem Preis zu kaufen, der nicht über dem festgelegten Grenzwert liegt, oder sie müssen akzeptieren, dass der Westen seinen Unternehmen den Transport und die Versicherung dieses Rohstoffs vollständig verbietet.
Nowak zufolge verkauft Russland nun die gesamte von ihm geförderte Ölmenge, wird aber, wie versprochen, nicht an diejenigen verkaufen, die sich direkt oder indirekt an die Preisobergrenzen halten. Der stellvertretende Ministerpräsident bezeichnete die Einführung dieses Mechanismus erneut als illegal.
Ende Dezember hatte der russische Präsident Wladimir Putin ein Dekret über Vergeltungsmaßnahmen gegen Sanktionen der Europäischen Union und ihrer Verbündeten unterzeichnet. In dem Dokument heißt es, dass Lieferungen von russischem Erdöl und Erdölerzeugnissen an ausländische Staatsangehörige und Unternehmen verboten sind, wenn die Verträge "direkt oder indirekt die Anwendung eines Preisdeckelungsmechanismus vorsehen". Das Verbot der Öllieferungen gilt für fünf Monate, vom 1. Februar bis zum 1. Juli 2023, wobei die Dauer des Verbots der Lieferung von Ölerzeugnissen in diese Länder von der Regierung festgelegt werden soll.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.