Russland

Trotz Putins Befehl: Prigoschin lehnt Einlenken ab

Die Meuterei der Wagner-Söldner unter der Führung des Gründers der Gruppe Jewgeni Prigoschin geht weiter. Prigoschin hat ein Einlenken auch nach Putins Ansprache abgelehnt. Unterstützung erhält er nur aus dem Ausland. Ein Update zu den aktuellen Entwicklungen.
Trotz Putins Befehl: Prigoschin lehnt Einlenken abQuelle: Sputnik © Sergei Piwowarow, RIA Nowosti

Trotz der klaren Worte des russischen Präsidenten hat es der Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin abgelehnt, einzulenken und sein von Putin als bewaffnete Meuterei und Landesverrat qualifiziertes Handeln einzustellen. 

In einer gegen Mittag Moskauer Zeit veröffentlichten Audiobotschaft kündigte Prigoschin an, seinen "Marsch auf Moskau" fortzusetzen. Wörtlich sagte er: 

"Wir haben gekämpft und kämpfen weiter. Das ganze PMC Wagner. Und niemand wird sich auf Verlangen des Präsidenten, des FSB oder von sonst jemandem stellen, denn wir wollen nicht, dass das Land weiterhin in Korruption, Betrug und Bürokratie lebt."

Videos aus Rostow zeigen, wie sich offenbar Wagner-Söldner auf Straßenkämpfe mitten in der Stadt vorbereiten. Korrespondentenmeldungen zufolge läuft das Leben außerhalb des Zentrums der Stadt jedoch weiterhin weitgehend normal ab.

Dieses Video soll angeblich eine Fahrzeugkolonne von "Wagner" im Gebiet Woronesch zeigen. Dies lässt sich nicht überprüfen: 

Meldungen, wonach Einheiten der "Wagner"-Söldnergruppe inzwischen auch in das Gebiet Woronesch eingedrungen seien, widersprach der Verwaltungschef dieser Region und drohte Strafanzeigen gegen die Verbreitung solcher Meldungen an. Videos in sozialen Netzwerken, die Militärkolonnen zeigen, die angeblich "Wagner"-Einheiten auf dem Weg nach Woronesch zeigen, lassen sich auf ihren Wahrheitsgehalt nicht überprüfen. 

In Woronesch selbst brennt derzeit ein Treibstofflager. Über die Gründe gibt es widersprüchliche Angaben. 

In der Region Moskau wurden mehrere in den Süden führende Autobahnen und Fernstraßen teilweise gesperrt. Videos zeigen, wie Militär und Sicherheitskräfte sich an strategisch wichtigen Stellen dieser Trassen aufstellen. 

In Moskau selbst wurden inzwischen alle am Samstag geplanten öffentlichen Massenveranstaltungen abgesagt. Es wurde das Regime der Antiterror-Operation über die Stadt und das anliegende Gebiet verhängt, was zusätzliche Kontrollen und Einschränkungen für den Verkehr ermöglicht. 

Ex-Präsident Dmitri Medwedew rief inzwischen dazu auf, sich um Wladimir Putin zu einen und die Einheit des Landes zu wahren. Spaltung und Verrat seien "der Weg zu einer großen Tragödie, einer universellen Katastrophe", warnte Medwedew. Seine Botschaft schloss er mit den Worten:

"Wir werden es nicht zulassen. Der Feind wird besiegt werden, der Sieg wird unser sein!" 

Auch andere prominente Politiker, darunter der KP-Chef Gennadi Sjuganow, haben sich auf die Seite des Präsidenten geschlagen und Stellungnahmen gegen die "Wagner"-Meuterei veröffentlicht.

Öffentliche Unterstützung für seine Meuterei hat Prigoschin bislang nur aus dem Ausland erhalten: zum einen aus London von dem Oligarchen Chodorkowski, zum anderen von den Nationalisten des "Russischen Freiwilligenkorps" in der Ukraine, das vor einiger Zeit durch den Überfall auf das Gebiet Belgorod bekannt wurde. 

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