Lawrow: Der Westen hat von Selenskij "die Nase voll"
Im Westen verliert man zunehmend die Geduld mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij. Das stellte der russische Außenminister Sergei Lawrow bei einem Treffen mit dem russischen Präsidentenberater Juri Uschakow und dem Kremlsprecher Dmitri Peskow fest, über das der Fernsehsender Rossija-1 am Sonntag berichtete.
Alle hätten "die Nase voll" von Selenskij, sagte Lawrow und verwies auf den sichtbar verhaltenen Empfang, den der ukrainische Staatschef kürzlich bei seinem Besuch in Rumänien erhalten hatte. Dem Sender zufolge zitierte der Lawrow demnach wörtlich die rumänische Senatorin Diana Șoșoacă, die vor dem Besuch des ukrainischen Präsidenten in Bukarest in der vergangenen Woche eine wütende Tirade gegen Selenskij verlauten ließ.
Șoșoacă hatte den rumänischen Präsidenten Klaus Johannis aufgefordert, Selenskij, den sie als "arroganten und skrupellosen Verräter, auch gegenüber seinem eigenen Land" bezeichnete, daran zu hindern, vor dem rumänischen Parlament zu sprechen. Die Politikerin warnte außerdem vor "schlimmen" Konsequenzen, sollte sie den ukrainischen Präsidenten im Parlamentsgebäude "erwischen". Empört erklärte Șoșoacă:
"Wir ziehen in den Krieg für Selenskijs Getreide? Verlassen Sie unser Land, gottloser Mann! Wenn Sie glauben, dass wir tatenlos zusehen werden, irren Sie sich!"
Rumänischen Medien zufolge wurde die geplante Rede des ukrainischen Staatschefs vor dem Parlament während seines Besuchs am vergangenen Dienstag dann tatsächlich abgesagt. Auf einer Pressekonferenz an der Seite von Johannis behauptete Selenskij, er habe nie die Absicht gehabt, dort eine Rede zu halten.
Der jüngste Zustrom von billigem ukrainischem Getreide auch in dieses Nachbarland und die von einigen in Rumänien als diskriminierend empfundene Behandlung der rumänischen ethnischen Minderheit in der Ukraine haben die Meinung über Kiew in Rumänien negativ beeinflusst. Am Rande der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Marrakesch räumte der ukrainische Finanzminister Sergei Martschenko am Sonnabend ein, Kiew sei gezwungen, "sich jetzt doppelt so viel Mühe zu geben, um unsere Partner davon zu überzeugen, uns so zu unterstützen wie bei den letzten Jahrestagungen [im Frühjahr]".
Der Beamte führte diesen Trend auf eine "Müdigkeit" der ukrainischen Unterstützer zurück, die jetzt "den Krieg gerne vergessen würden". Der Minister benannte auch die Eskalation zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sowie die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA als Faktoren, die die Aufmerksamkeit von der Ukraine ablenken würden.
Am Montag wurde außerdem bekannt, dass Selenskij zusammen mit dem US-Außenminister Antony Blinken Israel einen Solidaritätsbesuch abstatten wollte, von israelischer Seite jedoch abgewiesen wurde. Wie das israelische Nachrichtenportal ynetnews unter Berufung auf mit der Anfrage angeblich vertraute Quellen mitteilte, sei Selenskij, der selbst Jude ist, auf seinen Wunsch hin entgegnet worden, dass es "nicht der richtige Zeitpunkt" sei, er aber später kommen könne.
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