Russland

Prigoschins Absturz in Moskau geplant? Peskow nennt WSJ-Bericht "Groschenliteratur"

Der Kreml hat einen Artikel über den Tod des Wagner-Chefs Prigoschin als Zeitungsente bezeichnet. In dem Bericht heißt es, der Sekretär des russischen Sicherheitsrates sei für den Flugzeugabsturz verantwortlich.
Prigoschins Absturz in Moskau geplant? Peskow nennt WSJ-Bericht "Groschenliteratur"Quelle: Sputnik © Michail Klimentjew

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, der Kreml wolle sich nicht zu einem Artikel des Wall Street Journal (WSJ) äußern, in dem es um die angebliche Beteiligung des Sekretärs des russischen Sicherheitsrates an der Ermordung von Jewgeni Prigoschin gehe.

"Wir haben diesen Artikel gesehen, möchten ihn aber nicht kommentieren", sagte Peskow.

"Diese Zeitung ist in letzter Zeit zur Groschenliteratur geworden."

Die Zeitung hatte unter Bezugnahme auf westliche Geheimdienste und einen namentlich nicht genannten "ehemaligen russischen Geheimdienstoffizier" berichtet, dass der Flugzeugabsturz durch Nikolai Patruschew organisiert worden war. Demnach sei Patruschew besorgt über den wachsenden politischen und militärischen Einfluss der Wagner-Gruppe sowie der Person Prigoschins gewesen und habe Wladimir Putin bereits im Sommer 2022 gewarnt. Die Warnungen seien zunächst unbeachtet geblieben, während Wagner erfolgreich in der Ukraine kämpfte. Die Lage soll sich im Oktober geändert haben, als sich Prigoschin bei Putin über den Mangel an Munition beklagte. Kurz darauf soll Patruschew einen "Plan zur Liquidierung" ausgearbeitet haben. Es wird behauptet, dass der russische Präsident "keine Einwände erhoben" habe. Nach Angaben des WSJ wurde bei einer Sicherheitskontrolle von Prigoschins Flugzeug am Moskauer Flughafen Scheremetjewo eine kleine Bombe unter der Tragfläche platziert, die kurz nach dem Start explodierte.

Beim Aufstand der Wagner-Truppen im Juni soll Patruschew laut dem Bericht auch den weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko und den Präsidenten Kasachstans Kassym-Schomart Tokajew als Vermittler zur Lösung des Konflikts kontaktiert haben. Tokajews Pressesprecher sagte am Freitag, dass die veröffentlichten Behauptungen unwahr seien.

Jewgeni Prigoschin starb am 23. August bei einem Flugzeugabsturz im Gebiet Twer. An Bord des Businessjets befanden sich auch Wagner-Gründer Dmitri Utkin und acht weitere Personen. Der Kreml bestreitet eine Beteiligung an der Katastrophe. Peskow hatte die Aussage, dass Putin angeblich persönlich den Befehl zur Zerstörung des Flugzeugs gegeben habe, als "absolute Lüge" bezeichnet. Putin erklärte später, dass keine äußere Einwirkung auf das Flugzeug stattgefunden habe. Das Ermittlungskomitee leitete ein Verfahren ein, dessen Ergebnisse noch unbekannt sind.

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