Drohne in der Nähe des russischen strategischen Frühwarnradarsystems abgeschossen
In der Nacht haben russische Luftverteidigungskräfte über Armawir im Gebiet Krasnodar ein unbemanntes Luftfahrzeug abgeschossen. Das teilte am frühen Morgen der Regionalgouverneur Weniamin Kondratjew auf Telegram mit. Vermutlich handelt es sich um eine Drohne der ukrainischen Streitkräfte. Auf einem auf Telegram-Kanälen geteilten Video ist zu sehen, wie eine Drohne in der Morgenröte über ein Wohngebiet fliegt.
"Heute Morgen hat unser Militär erneut einen Versuch des Kiewer Regimes unterbunden, auf dem Territorium der Region Krasnodar einen Terroranschlag zu verüben. Über der Stadt Armawir zerstörten die Luftabwehrtruppen ein unbemanntes Fluggerät.
Laut vorläufigen Daten gibt es keine Opfer oder Zerstörungen. Die Suche der Absturzstelle ist im Gange, Spezialdienste sind im Einsatz", meldete der Gouverneur.
Armawir ist ein besonderer Ort, denn nur zwölf Kilometer südwestlich der Stadt, auf dem ehemaligen Flugplatz Baronowski, befindet sich die gleichnamige Station mit zwei Frühwarnradaren zur Erkennung von Angriffen mit interkontinentalen ballistischen Raketen (ICBMs).
Die beiden Ultrahochfrequenz-Radare vom Typ "Woronesch-DM" sind jeweils nach Südwesten und Südosten ausgerichtet, um den Mittelmeerraum bis nach Nordafrika und die Region im Nahen und Mittleren Osten zu kontrollieren. Die angegebene Reichweite beträgt 4.200 Kilometer (nach anderen Angaben über 6.000 km).
In ihrer jetzigen Konfiguration wurde die Station "Armawir" im Juni 2013 in Betrieb genommen. Zusammen mit weiteren derartigen Einrichtungen in den anderen Regionen der Russischen Föderation ist sie ein unverzichtbares Bindeglied des russischen Schildes für nukleare Sicherheit.
Beide Radare waren bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (am 23. Mai) von einer ukrainischen Drohne angegriffen und beschädigt worden. Das teilte am Samstag der russische Senator und ehemalige Chef von Roskosmos, Dmitri Rogosin, auf Telegram mit – RT DE berichtete.
Rogosin wies darauf hin, dass der Angriff auf Armawir nur wenige Tage nach dem Beginn der taktischen Nuklearübungen Russlands erfolgt sei. Für die Attacke machte er die USA verantwortlich. Er schrieb:
"Wir nähern uns also nicht nur dem Abgrund, sondern stehen bereits direkt an der Kante, jenseits derer, wenn der Feind bei solchen Aktionen nicht gestoppt wird, ein unumkehrbarer Zusammenbruch der strategischen Sicherheit der Atommächte beginnen wird."
Im Internet kursieren zahlreiche Fotos von der beschädigten Radarstation. Wie der Telegram-Kanal "Militärchronik" berichtet, könne die Reparatur dank Modulsystemen relativ schnell durchgeführt werden. Das russische Verteidigungsministerium hat sich zu dem Angriff auf "Armawir" bislang nicht geäußert.
Angriffe auf russische Frühwarnradarsysteme erfolgen regelmäßig
Inzwischen ist bekannt, dass die Radarstation in Armawir von der britisch-portugiesischen Kamikadze-Drohne Tekever AR3 angegriffen wurde. Am 26. Mai erfolgte ein ukrainischer Angriff auf ein weiteres Radarsystem vom Typ "Woronesch" nahe der Stadt Orsk in der Ural-Region Orenburg. Darüber berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf ukrainische Medien. Örtliche Behörden und Medien hatten an diesem Tag einen abgewehrten Drohnen-Angriff gemeldet.
Der Telegram-Kanal für Militäranalysen Rybar bestätigte, dass die Frühwarnsystemanlage das Ziel des Angriffs war.
Am 18. April bekannte sich der ukrainische Militärgeheimdienst GUR zu einem versuchten Angriff auf die 90. separate funktechnische Einheit der Militäreinheit 84680 in der Stadt Kowylkino in der Wolga-Region Mordowien, wie die russische Zeitung MK berichtete. Bei der angegriffenen Militäranalage handelte es sich um ein Überhorizont-Radar 29B6 Container, das für die Kontrolle des Luftraums über eine Entfernung von mehreren tausend Kilometern zuständig ist.
Die Zeitung weist darauf hin, dass derartige Maßnahmen eine russische Antwort mit Atomwaffen zur Folge haben können, denn sie stehen im Einklang mit Absatz 18 des Abschnitts III "Bedingungen für den Übergang der Russischen Föderation zum Einsatz von Kernwaffen" der "Grundlagen der staatlichen Politik auf dem Gebiet der nuklearen Abschreckung".
Obwohl solche Angriffe noch kein Thema für russische amtliche Meldungen sind, weist die Häufung derartiger Berichte nach Meinung der russischen Politanalystin Jelena Panina darauf hin, dass die Versuche, das russische Frühwarnsystem zu beschädigen, inzwischen systematischen Charakter angenommen hätten. Die Angriffe haben mit der ukrainischen Landesverteidigung nichts zu tun und könnten als Vorstufe für eine vom Westen provozierte nukleare Eskalation dienen.
Mehr zum Thema - FSB: NATO übt Atomschläge gegen Russland
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.