Belgorod: Ukrainischer Kampfjet greift erstmals Ziel auf russischem Boden an
Am Sonntag hat ein Kampfflugzeug der ukrainischen Armee erstmals ein Ziel in Russland außerhalb der Krim, Cherson und Saporoschje sowie der Volksrepubliken Donezk und Lugansk angegriffen. Dies teilt der britische Nachrichtenkanal Sky News am Sonntag unter Bezugnahme auf einen namentlich nicht genannten ukrainischen Militärangehörigen mit.
Wie es heißt, habe der Angriff einem russischen Kommandoposten in Belgorod gegolten, einer Stadt an der Grenze zur Ostukraine, so die Militärquelle. "Obwohl die Schadenabschätzung noch läuft, wurde ein Volltreffer bestätigt. Es war die erste Munitionseinheit der ukrainischen Streitkräfte, die aus der Luft auf ein Ziel über Russlands Territorium abgeworfen wurde", heißt es in dem Bericht.
Bisher habe die ukrainische Armee Russland ausschließlich mit Drohnen angegriffen, die tief ins Territorium des Landes eingedrungen seien. Den Einsatz eines Kampfjets könne Moskau als weitere Eskalation einschätzen.
Welche Art von Munition bei dem Angriff verwendet worden sei und ob es sich um eine westliche Waffe gehandelt habe, sei unklar, berichtet Sky News.
Das russische Verteidigungsministerium hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert.
Kiew könnte US-Waffen gegen russische Truppen einsetzen, die im Grenzgebiet nahe Charkow aufmarschieren, oder gegen russische Flugzeuge, die Bomben auf das ukrainische Militär abwerfen. Die Erlaubnis hierfür hat die US-Regierung Kiew erteilt, wie die Zeitschrift Politico bereitsEnde Mai berichtete.
Großbritanniens Außenminister David Cameron hatte erklärt, Kiew könne nach eigenem Ermessen entscheiden, wie die ukrainische Armee die von Großbritannien gelieferten Waffen einsetzen wolle. Er betonte, die ukrainischen Streitkräfte hätten ein Recht darauf, russisches Territorium mit britischen Raketen anzugreifen. Es gehe um Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow aus britisch-französischer Produktion, die von ukrainischen Kampfflugzeugen abgefeuert werden können, präzisierte Sky News.
Moskau übt harsche Kritik gegenüber dem Westen, der der Ukraine Langstreckenwaffen für Angriffe im Inneren Russlands liefern will. Für den Fall, dass westliche Raketen für Angriffe auf russisches Territorium eingesetzt werden, warnt Russlands Präsident Wladimir Putin mit einer asymmetrischen Antwort.
"Wenn jemand es für möglich hält, solche Waffen in ein Kriegsgebiet zu liefern, um unser Territorium anzugreifen, warum haben wir dann nicht das Recht, unsere Waffen derselben Art in jene Regionen der Welt zu liefern, in denen sensible Objekte jener Länder getroffen werden, die dies mit Russland tun?", erklärte Putin vergangene Woche.
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