"India Friendly" – Hotels in Russland führen Angebote für Gäste aus Indien ein
Vertreter der Zertifizierungsbehörde Roskatschestwo erklärten gegenüber der Presse, dass das Format "India Friendly" in russischen Hotels eingeführt wird. Nach der einzigartigen Erfahrung mit der Einführung von Halal-Standards, Russland ist übrigens das einzige Land außerhalb der muslimischen Welt, das solche Standards und Zertifikate eingeführt hat, stehen nun spezifische Tourismuskonzepte mit Bezug zum globalen Süden auf der Agenda. Auf ihrer Webseite beschreibt die Behörde das neue Format wie folgt:
"Experten von Roskatschestwo und dem Zentrum für Strategische Forschung (CSR) werden einen 'India Friendly'-Standard entwickeln, um die Qualität der Dienstleistungen für ausländische Touristen zu verbessern und die Touristenströme zu erhöhen. Bei der Entwicklung des Standards werden die Meinungen der inländischen und indischen Tourismusbranche sowie der russischen Indologen berücksichtigt."
"Im Rahmen des 'India Friendly'-Standards können sich touristische Einrichtungen einer freiwilligen Zertifizierung unterziehen und ein entsprechendes Zertifikat erhalten, das indischen Besuchern bei der Auswahl von Aufenthalts- und Besuchsorten in unserem Land helfen wird."
Bei Roskatschestwo ist man der Ansicht, dass die Servicestandards heute eine Schlüsselrolle bei der Schaffung eines angenehmen Umfelds für Reisende spielen. Und da sich der touristische Austausch zwischen Russland und Indien aktiv entwickelt, ist es dringend notwendig, einen solchen Standard in der Reisebranche einzuführen, betont die Behörde.
Touristen aus Indien haben ihre Besonderheiten, die der neue Tourismusstandard berücksichtigen soll. So ist beispielsweise eine angemessene sprachliche Unterstützung vorgesehen, insbesondere die Bereitstellung von Informationen und Dienstleistungen in Hindi und Englisch sowie die entsprechende Sprachausbildung von Reiseleitern und Servicepersonal.
Außerdem werden Hotels, die unter dem Format "India Friendly" arbeiten, indische Küche, vegetarische Gerichte und spezielle Menüs zu wichtigen hinduistischen Festen wie Durga Puja und Diwali anbieten sowie "eine große Auswahl an Tee in Restaurants und Hotels bereitstellen". "Wenn man die Feinheiten der indischen Gastfreundschaft beachtet, ist die Verfügbarkeit von Teekannen auf dem Zimmer, Begrüßungsgetränken und Sandelholzstäbchen nicht unwichtig", betont Roskatschestwo. Deshalb wird ein Teil des India Friendly-Standards die Schulung des Hotelpersonals über die Verhaltensbesonderheiten indischer Gäste und ihre Traditionen sein. Der Leiter von der Behörde Roskatschestwo Maxim Protasow, erklärte gegenüber dem Portal Gaseta.ru:
"Bei der Ausarbeitung eines Standards für die Bequemlichkeit von Touristen aus Indien werden die Besonderheiten des Landes in erster Linie berücksichtigt, da es traditionell in vier Teile unterteilt ist und sich die Bewohner jedes dieser Teile deutlich voneinander unterscheiden. So sind die Einwohner aus dem Bundesstaat Gujarat Vegetarier, die nichts essen, was unter der Erde wächst, und die Sikhs essen alles. Daher sollten die Touristenströme getrennt werden, und die Reiseveranstalter sollten das bei der Gestaltung ihrer Angebote beachten."
Die russische Reisebranche hat bereits Erfahrung mit der Einführung solcher komplexen Formate. So gibt es beispielsweise seit dem Jahr 2014 das Programm "China Friendly". Das Projekt umfasst Hotels, Restaurants, Museen, Unterhaltungszentren sowie Unternehmen, die touristische Dienstleistungen und Ausflüge anbieten. In diesem Jahr wird das Programm, ebenso wie India Friendly, zu einem nationalen Standard aufgewertet.
"Wenn wir über die Kriterien für die Dienstleistungen des Beherbergungsbetriebs sprechen, ist es äußerst wichtig, dass das Hotel auf den Zimmern über heißes Trinkwasser beziehungsweise Wasserkocher oder heißes Wasser in Thermobehältern, Navigationsschilder mit international gebräuchlichen Piktogrammen, Informationsmaterial, kostenlose Reiseführer oder einen Stadtplan an der Rezeption in englischer und chinesischer Sprache verfügt", erklärt Maxim Protasow die Besonderheiten des China-Friendly-Formats. Außerdem sind Medien in chinesischer Sprache, kostenloses Wi-Fi und Adapter, die dem in China geltenden Standard entsprechen, obligatorisch. Protasow resümiert:
"Auch das Frühstück muss angepasst werden. Die Speisekarte enthält Gerichte, die den chinesischen Gästen vertraut sind und zusätzliche Bestecke wie Stäbchen werden angeboten."
Mehr zum Thema - Tourismus: Russland denkt über Visaerleichterungen nach
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.