Unter den Augen der Polizei: Am Gleis 3 des Zürcher Hauptbahnhofs wird offen gekokst und gedealt
von Szene isch Züri
Obwohl es unglaublich klingt, ist es inzwischen allgemein bekannt, dass am Gleis 3 des Zürcher Hauptbahnhofs mit harten Drogen gehandelt wird. Ein Blick auf die Reaktionen der Passanten, insbesondere der Kinder, macht deutlich, wie verstörend diese Szenerie ist.
Ein Junkie zieht eine Linie aus einer Pulversubstanz direkt auf einer Bank, während zwei Securitas-Mitarbeiter danebenstehen und lächeln. Der Junkie nimmt seine Dose und grinst zurück.
"Guter Stoff heute...", sagt jemand beiläufig.
Ein Kind, das offenbar beeindruckt ist von der Szene, schaut sich um und sieht weitere Junkies, die auf dem Boden nach versteckten Drogen suchen. Plötzlich springt einer von ihnen auf die Gleise und durchwühlt die Steine. Er hat nicht viel Zeit, bevor ein weiterer Zug auf die Plattform einfährt, daher muss er schnell sein Drogenversteck zwischen den Steinen finden.
Touristen, die gerade mit dem Zug in Zürich angekommen sind, verfolgen die Szene mit Entsetzen.
Das Kind starrt auf den Mann, der gerade einen Versteck gefunden hat und eine Dose mit Drogen in der Hand hält. Neben ihm sitzt ein anderer Mann mit einer Bierdose und einer Spritze, tief in seine Jacke gehüllt, als ob er in einer anderen Welt wäre.
"Lebt er noch?", fragt das Kind.
"Ja, er lebt", antwortet der Securitas.
Eine Durchsage am Bahnhof bringt alle zurück in die Realität: Gleis 3, nächste Verbindung nach Zug...
Die Kantonspolizei ist sich des Drogenhandels am Gleis 3 bewusst, aber handelt nicht.
Hier wird nicht nur mit herkömmlichem Heroin, sondern auch mit Diaphin gedealt, einer medizinischen Form von Heroin, das Suchtkranken zur Behandlung verschrieben wird. Bereits kleine Mengen können für Nicht-Süchtige tödlich sein.
Das Diaphin erhalten die Abhängigen von der Drogenabgabestelle ARUD, die nur wenige Meter vom Gleis 3 entfernt liegt. Thilo Beck, Leiter der Einrichtung, bezeichnet das Modell als Erfolg:
"Das ist eine der wirksamsten Therapien. Wir erreichen damit eine Verbesserung der Gesundheit und eine Verminderung des Sterberisikos."
Warum die Polizei nicht eingreift, bleibt rätselhaft. Die Beamten eilen an den Junkies vorbei, ohne ihnen Beachtung zu schenken. Kein Polizist will sich auf Diskussionen einlassen, vor allem nicht mit den sichtlich benommenen Drogenabhängigen. Die jungen Polizisten wirken nervös und meiden Gleis 3, als wäre es ein gefährliches Minenfeld.
In Zürich fehlt es schlicht an Personal
Die Stadt hat Mühe, genügend Polizisten für die wachsende Bevölkerung bereitzustellen. Die Polizei rückt bei Bagatellfällen nicht mehr aus, und selbst reguläre Patrouillen werden verkürzt. Viele Beamte klagen über die hohe Arbeitsbelastung und den Stress, der mit der Personalknappheit einhergeht.
Eine Verkäuferin einer Buchhandlung im Bahnhof berichtete, dass sie beobachtet habe, wie Süchtige ihren Stoff vor ihrem Ladenfenster aufkochten.
"Ich dachte: Wenn sich einer von ihnen nun eine Spritze setzt, klopfe ich an die Scheibe."
Obwohl es viele Medienberichte über Drogenhandel am Gleis 3 gibt, scheint die Polizei nichts Ernsthaftes zu unternehmen. Stattdessen bleibt es oft bei symbolischen Verwarnungen. Securitas-Mitarbeiter halten sich ebenfalls zurück und vermeiden direkte Konfrontationen.
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind sich der Drogenproblematik am Gleis 3 bewusst, aber sie ergreifen keine nennenswerten Maßnahmen. Manche argumentieren, dass Süchtige ihren eigenen Raum brauchen und über die Risiken ihres Verhaltens im öffentlichen Raum aufgeklärt werden sollten.
Während der Konsum harter Drogen zunimmt, zögert die Kantonspolizei, eine dauerhafte Präsenz am Gleis 3 zu etablieren. Manche meinen, dass eine dauerhafte Überwachung die Freiheiten der Süchtigen einschränken und sie weiter an den Rand der Gesellschaft drängen könnte.
Vielleicht ändern die Behörden ihre Meinung erst, wenn ein Kind aus Versehen eine Drogenkapsel in den Mund nimmt oder ein Junkie es nicht rechtzeitig von den Gleisen zurück auf die Plattform schafft.
Dass die Stadt in dieser kritischen Situation nichts unternimmt, ist absolut unverantwortlich.
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