Schweiz

Sepp Blatter frei, trotz jahrelanger Versuche aus den USA, ihn zu Fall zu bringen

Sepp Blatter wurde im Berufungsprozess endgültig freigesprochen. Die Vorwürfe der Bundesanwaltschaft gegen ihn und Michel Platini konnten erneut nicht bewiesen werden. Blatter zeigte sich emotional erleichtert und schließt weitere rechtliche Schritte aus. Auch die FIFA muss Verfahrenskosten tragen. Damit endet ein jahrelanger Rechtsstreit um den ehemaligen FIFA-Präsidenten.
Sepp Blatter frei, trotz jahrelanger Versuche aus den USA, ihn zu Fall zu bringenQuelle: Sputnik © Konstantin Chalabov

Nach fast zehn Jahren juristischer Auseinandersetzungen ist der ehemalige FIFA-Präsident Sepp Blatter endgültig freigesprochen worden.

Die ausserordentliche Berufungskammer des Bundesstrafgerichts hat die Berufung der Bundesanwaltschaft und der FIFA gegen das erstinstanzliche Urteil verworfen. Damit bleibt es beim vollständigen Freispruch für Blatter und den früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini.

Die Vorwürfe gegen Blatter und Platini stammten aus dem Jahr 2015. Die Bundesanwaltschaft hatte den beiden Funktionären zur Last gelegt, die FIFA um zwei Millionen Franken betrogen zu haben. Diese Zahlung an Platini wurde von Blatter als nachträgliche Vergütung für Beratertätigkeiten zwischen 1998 und 2001 deklariert.

Die FIFA argumentierte hingegen, dass sich Blatter mit dieser Zahlung Platinis Unterstützung für seine Wiederwahl 2011 erkauft habe.

Bereits 2022 sprach das Bundesstrafgericht Blatter und Platini frei. Die Bundesanwaltschaft sowie die FIFA fochten das Urteil an, doch auch in zweiter Instanz wurde kein strafbares Verhalten festgestellt. Eine weitere Berufung vor dem Bundesgericht gilt als ausgeschlossen.

Der 89-jährige Blatter zeigte sich nach der Urteilsverkündung sichtlich bewegt. „Mein Rechtsanwalt Lorenz Erni hat mich beim Prozess darauf hingewiesen, dass der Gegenpartei weiterhin Beweise fehlen, um ein Fehlverhalten unsererseits zu belegen. Aber er sagte mir auch eines: Es ist ein neues Gericht, und ein gewisses Risiko einer Neubeurteilung ist immer vorhanden. Am Ende blieb es dabei: Es gab keinen Beweis, dass wir gegen das Gesetz verstossen haben“, erklärte er.

Der jahrelange Prozess habe Spuren hinterlassen, insbesondere, weil er sein gesamtes Lebenswerk bei der FIFA infrage gestellt sah.

Seinen 89. Geburtstag erlebte er während des Prozesses – eine Feier wurde damals nicht nachgeholt. Nun sei es an der Zeit, wieder nach vorne zu blicken.

„Ich habe genug von Gerichtsverfahren. Ich habe meinen Anwalt schon darauf hingewiesen, dass wir jetzt nichts mehr unternehmen werden. Fertig, Schluss, Amen. Zwei Freisprüche reichen mir aus, die Sache ist für mich erledigt.“, stellte Blatter klar.

Während Blatter und Platini ihre Verfahrenskosten in Höhe von 107.000 Franken erstattet bekommen, bleibt ihnen eine Entschädigung für erlittene Unannehmlichkeiten verwehrt. Im ersten Prozess war Blatter eine Genugtuung von 80.000 Franken zugesprochen worden, doch dieses Mal verzichtete das Gericht darauf.

Die FIFA muss ebenfalls einen Teil der Kosten tragen, darunter 1500 Franken an die beiden Beschuldigten. Zudem wurden über zwei Millionen Franken, die auf einem Konto der eidgenössischen Finanzverwaltung blockiert waren, an Platini freigegeben.

Michel Platini erwägt rechtliche Schritte gegen die Initiatoren des Verfahrens, da ihm die Anklage 2015 die Kandidatur als FIFA-Präsident verhinderte. Blatter hingegen will das Kapitel abschließen:

„Seit zehn Jahren lief das Verfahren, das hat Spuren hinterlassen. Die Amerikaner als schlechte Verlierer einer WM-Vergabe haben das damals zusammen mit der Schweizer Bundesanwaltschaft lanciert und die damalige FIFA und deren Präsident als korrupt bezeichnet. Mit diesem Verdacht musste ich leben – bis zum jetzigen Freispruch.“

Mit diesem Urteil endet eines der langwierigsten Verfahren im internationalen Fußballgeschäft. 

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