Probleme mit der Lieferkette: Elon Musk vergleicht Chip-Knappheit mit Engpässen bei Toilettenpapier
Der US-Multimilliardär Elon Musk hat am Mittwoch auf Twitter die weltweite Knappheit an Mikrochips kommentiert. Der Gründer des Elektroautoherstellers Tesla antwortete somit auf den Tweet eines Nutzers, wonach das Unternehmen die Preise für seine Fahrzeuge in den USA steigere, wobei die Nachfrage im Land "verrückt" sei. Musk ging in seinem Kommentar dem Problem auf den Grund und bezeichnete die Versorgungskette bei Mikrochips als die größte Herausforderung. Er habe so etwas noch nie erlebt:
"Die Angst vor einer Knappheit lässt jedes Unternehmen überschüssig bestellen. Das ist wie bei dem Mangel an Toilettenpapier, aber in einem epischen Ausmaß."
Our biggest challenge is supply chain, especially microcontroller chips. Never seen anything like it. Fear of running out is causing every company to overorder – like the toilet paper shortage, but at epic scale.That said, it’s obv not a long-term issue.
— Elon Musk (@elonmusk) June 2, 2021
Gleichzeitig äußerte der Tesla-Chef die Meinung, dass dieses Problem offenbar nicht langfristig sei.
Zuvor hatte die Zeitung Financial Times berichtet, dass der Elektroautohersteller wichtige Maßnahmen ergreife, um sich mit Mikrochips zu versorgen. Demnach bezahle Tesla die Lieferungen von Halbleitern im Voraus und erwäge sogar den Kauf einer Fabrik, um die notwendigen Komponenten selbst herzustellen. Wie das Unternehmen selbst mitteilte, habe man das Problem im ersten Quartal des Jahres 2021 abgefedert, indem man einerseits "extrem schnell" auf neue Mikrocontroller umgestiegen sei und andererseits die Firmware für neue Chips anderer Hersteller entwickelt habe.
Die aktuelle Halbleiter-Knappheit geht unter anderem auf die höhere Nachfrage bei Notebooks in der COVID-19-Pandemie zurück. Hierunter leiden besonders die Automobilhersteller. Wegen fehlender Chips haben unter anderem Ford, Audi, VW und Daimler zeitweise Schichten einstellen und die Fertigung drosseln müssen. Inzwischen wollen große Chiphersteller wie Intel in den USA, TSMC in Taiwan und Samsung in Südkorea mit Milliardeninvestitionen ihre Kapazitäten deutlich erweitern.
Der Netzwerkspezialist Cisco rechnet allerdings mit monatelangen Engpässen. Auch Intel-Chef Pat Gelsinger hat neulich davor gewarnt, dass die Engpässe mehrere Jahre andauern könnten, da Investitionen nicht sofort greifen würden.
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