Bloomberg: Inflation in EU bleibt hoch. Zinserhöhung zur Bekämpfung ungeeignet
Wie das auf Wirtschaftsnachrichten spezialisierte Nachrichtennetzwerk Bloomberg berichtet, hat sich das Inflationsrisiko in der EU verstetigt. Im Vergleich mit den USA stiegen die Preise in der EU schneller und über ein breiteres Spektrum hinweg. Höher sei auch das Rezessionsrisiko sowie das Risiko breitflächiger Lohnverluste.
Ökonomen prognostizieren für das kommende Jahr eine Inflation in der EU von fünf Prozent. In den USA werden lediglich drei Prozent erwartet.
"Auf kurze Sicht sieht die Inflation in der Eurozone tatsächlich gravierender aus als in den USA", erklärte Robin Brooks, Chefökonom am Institute of International Finance.
Der Grund dafür sei die Erdgaskrise in Europa. Diese resultiert aus Engpässen bei Gasimporten aus Russland in die EU. In Abhängigkeit davon sind auch die Strompreise in der EU in die Höhe gegangen. All dies wirkt sich auf die Kosten in nahezu allen Bereichen aus. Das Ergebnis ist eine breitflächige und hohe Inflation.
Bloomberg weist darauf hin, dass die EU eine fundamental andere Art von Inflation aufweist als die USA. Die Inflation in der EU werde aktuell nicht durch die Lohnentwicklung und eine das Angebot übersteigende Nachfrage, sondern nahezu ausschließlich durch die hohen Rohstoffpreise angetrieben.
Das aber bedeutet laut Bloomberg, dass die Europäische Zentralbank mit anderen Instrumenten auf die Krise reagieren müsse als die US-amerikanische FED. Zinserhöhungen seien für die Lösung des Inflationsproblems im Euroraum und der EU nicht geeignet. Sie seien eher geeignet, der Wirtschaft weiteren Schaden zuzufügen.
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