Dominoeffekt Weltfinanzkrise – Was kommt 2023 auf uns zu?
Eine Analyse von Elem Chintsky
Der Beginn der Woche war erfasst von einer turbulenten Erwartungshaltung innerhalb der US-Finanzmärkte und der mit ihr verdrahteten Volkswirtschaften weltweit. Hinzu kam die Bekanntgabe des Finanzbewertungsunternehmens Moody’s Investors Service am Montagabend, dass sie dem US-Bankensektor die bisherige Bewertung "stabil" auf "negativ" herabsetzten, aufgrund eines "sich rapide verschlechternden betrieblichen Umfelds".
Am 10. März 2023 kollabierte nämlich die Silicon Valley Bank mit bis dahin verwalteten Vermögenswerten von insgesamt 210 Milliarden US-Dollar. Ein Bankensturm früh alarmierter Investoren brachte die Finanzeinrichtung schnell zu Fall. Dass Investoren überhaupt aufmerksam wurden und versuchten, ihr Kapital zu retten, war einem Sturz der Aktie (SIVB) des Mutterunternehmens SCV Financial Group am Donnerstag um minus 60 Prozent geschuldet. Einer der Investoren, der vorsorglich sein Kapital abheben konnte, war der bekannte PayPal-Mitbegründer, IT-Milliardär Peter Thiel – wie viel Kapital er rechtzeitig in Sicherheit brachte, ist zurzeit noch nicht bekannt.
Zur selben Zeit meldete die Silvergate Bank, die sich auf Kryptowährungsanlagen spezialisierte, den Bankrott an.
Heute ist bekannt, dass bereits zum Ende des Jahres 2022 Kapital im Wert von 25 Milliarden US-Dollar bei der Silicon Valley Bank abgehoben wurden. Anfang des Jahres wurden weitere zehn Milliarden US-Dollar aus dem System der Bank herausgeführt. An dem erwähnten Donnerstag, am Tag vor dem Kollaps, sollen weitere 45 Milliarden US-Dollar die Bank verlassen haben.
Gegenwärtig sind weitere zehn bis 20 US-Banken wahrscheinliche Kandidaten für baldige Bankrotte. Dazu gehören unter anderem Ally Financial Inc., Prosperity Bancshares Inc. und die First Republic Bank mit ihren antizipierten Wertpapierverlusten.
Hiernach wird nach dem sogenannten negativen "AOCI", also dem "Accumulated Other Comprehensive Income" diskriminiert. Ein finanzieller Indikator, der auf Deutsch folgendermaßen definiert werden könnte: Beim AOCI handelt es sich allgemein um nicht realisierte Gewinne und Verluste eines Finanzkonzerns, abzüglich darauf entfallender latenter Ertragsteuern, die prozentual erfasst werden. Diese "nicht realisierten Gewinne und Verluste" werden in einer separaten Position des Eigenkapitals, also dem "Accumulated Other Comprehensive Income" (AOCI), dargestellt. Ist dieser Indikator aber im Negativen, kann von einem erhöhten Finanzrisiko gesprochen werden, da hoher Verdacht auf Wertpapierverlust besteht. Das Liquiditätsrisiko wächst umso mehr, wenn der Indikator über die Stränge eines Quartals im Negativen verbleibt und Wertpapierverluste der betroffenen Bank im Verhältnis zum eigentlichen Kapital weiter steigen.
Diese Diskrepanzen wurden beschleunigt und verstärkt durch die andauernden Zinserhöhungen der Fed (Federal Reserve System) der letzten zwölf Monate. Der Preis einer Anleihe für eine Bank steht in umgekehrter Beziehung zu den Zinssätzen einer Zentralbank, sodass ein Anstieg der Zinssätze einen entsprechenden Rückgang des Wertes der Anleihen bedeuten wird. Dementsprechend wird bei einer Zinserhöhung der Fed der Kurs bestehender Anleihen sofort fallen. Bis zuletzt zögerten die Entscheider bei der Bank, diese Anleihen extrem unter Wert zu verkaufen.
Diese multidisziplinären Vorbedingungen waren prominent in der Mutterfirma der Silicon Valley Bank – der SCV Finincial Group – an vorderster Front gegeben. Auch die Signature Bank, etwas weiter unten vom Umfang her, erfüllte diese tragischen Vorkonditionen.
Zum historischen Vergleich: die 2008 verloren gegangenen Vermögenswerte der Lehman Brothers Bank und der Washington Mutual Bank betrugen jeweils 600 Milliarden und 305 Milliarden US-Dollar.
Aufgrund der insgesamt bisher 310 Milliarden US-Dollar an verunglimpften Vermögenswerten berief die US-Fed zusammen mit dem US-Finanzministerium und der Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC) eine Notfallsitzung ein, um über die möglichen Lösungsansätze zu beraten. Daraufhin wurde in der Nacht zum Montag eine Erklärung veröffentlicht, in der eine Rettung aller Anlagen zugesichert wurde. Ja, man sprach an anderer Stelle auch davon, dass nur die Kategorie von Anlagen, die "250.000 US-Dollar nicht überschreiten", von der Staatsrettung gedeckt wären. Aber letztendlich wurde in Aussicht gestellt, dass auch die größeren Investoren und Kapitalinhaber entschädigt werden würden. Die Initiative hat auch einen eigenen Namen erhalten: Bank Term Funding Program (BTFP), was auf Deutsch ungefähr "Banken-Terminfinanzierungsprogramm" heißen könnte.
Um die Dimensionen zu den bereits genannten Kapitalverlusten besser zuzuordnen: Der volle Wert der buchhalterisch geführten Vermögen aller Banken in den USA ist zwischen 2002 und 2021 kontinuierlich gestiegen. So beliefen sich ihre Vermögenswerte im Jahr 2021 auf rund 30,2 Billionen US-Dollar—anders dargestellt sind das 30.200 Milliarden US-Dollar. Im Falle eines "Schneeball"-Effektes wäre das ein fundamentaler Systemcrash des westlichen Finanzsystems, der aber auch Länder wie China und andere Volkswirtschaften durchaus tangieren würde.
Von den innerhalb des US-Bankensektors aktiven 30,2 Billionen US-Dollar sind 600 Milliarden US-Dollar explizit "nicht realisierte Verluste", was ein 25-Faches der Verluste darstellt, die die Silicon Valley Bank zum Zerfall brachte.
Die oben genannte FDIC hingegen, die hauptsächlich mit der Verwaltung der Überreste der Silicon Valley Bank betreut wurde, hat lediglich Vermögenswerte von 124,5 Milliarden US-Dollar in ihrer Gesamtbilanz. Hinzu kommen weitere 100 Milliarden US-Dollar, die als Kreditlinie fungieren, also insgesamt 224,5 Milliarden US-Dollar. Die FDIC alleine deckt also lediglich 0,743 Prozent des totalen Volumens an Vermögenswerten des US-Bankensektors und erscheint nur Mittel zu haben, die sich konkret auf die durch die Silicon Valley Bank generierten Verluste beziehen.
Der US-Milliardär Bill Ackman warnte am vergangenen Wochenende über Twitter davor, was passieren würde, wenn die FDIC am Montag sich nicht entscheiden würde, eine systemweite Garantie über den Erhalt der bedrohten Vermögenswerte der kollabierten Banken auszusprechen. Laut seiner Prognose wären die darauffolgenden Tage von einem umfassenden Bankensturm geplagt worden, der das System als Ganzes zum Sturz gebracht hätte. Nun wurde die Rettung der Vermögenswerte zwar ausgerufen, Herr Ackman zufriedengestellt, aber die FDIC mit der Fed haben damit die Entladung des eigentlichen Problems lediglich verzögert.
Nach dem Montagsauftritt des US-Präsidenten Joe Biden zu diesem Thema und seiner Beteuerung, dass "das Bankensystem sicher ist", sind die Aktien der Bankenholding-Gesellschaft Western Alliance und die der First Republic Bank um jeweils dramatische minus 77 Prozent und minus 66 Prozent gefallen. Diese Kursabstürze waren dicht gefolgt von FinWise Bancorp und PacWest, mit jeweils minus 40 Prozent und minus 42 Prozent. Viele Weitere schlossen sich diesem Wert-Abfall an.
Öffentliche Zusicherungen und Beteuerungen befinden sich inzwischen in einer Etappe, in der sie den gegenteiligen Effekt auf dem Finanzmarkt auslösen – zu groß erscheinen die Diskrepanzen über die Aufklärung der Ursachen und die aufrichtige Suche nach den Verantwortlichen.
Internes über die Silicon Valley Bank
Es stapeln sich auch Vorwürfe aufgrund der Tatsache, dass die Silicon Valley Bank neun Monate lang, von April 2022 bis Januar 2023, keinen verantwortlichen Leiter für die Risikobewertung hatte, was Experten – bei einem Finanzinstitut dieser Größenordnung – vermehrt als grob fahrlässig bewerten.
Des Weiteren sei erwähnt, dass die Führung der Silicon Valley Bank – in Anbetracht ihres kürzlichen Totalversagens – in den letzten Jahren die Prioritätensetzung stark verschoben hatte. So gab man der Hauptverantwortlichen für die Umsatzsteigerung (CRO), Jay Ersapah, alle Freiheiten, um wiederkehrende LGBTQ-Initiativen zwischen allen Unternehmensbereichen zu organisieren, wozu auch eine einmonatige Pride-Kampagne gehörte. Während für die Risikobewertung drei lange Quartale lang niemand verpflichtet wurde, was durchaus an ein vorsätzliches Versäumnis grenzen könnte. Nebenbei angemerkt: Diese drei Quartale befanden sich genau in den zwölf Monaten der aggressiven und konstanten Zinserhöhung der Fed, wo das Hantieren und Spekulieren mit Finanzinstrumenten stetig teurer wurde und die oben genannten Verluste weiter ankurbelte.
Andere Länder, gleiche Sitten
Dass es sich um den Kollaps von großen US-Banken handelt, kann auch gemessen werden an den bisherigen Erschütterungen in anderen Volkswirtschaften. Israel hat ungefähr 500 davon betroffene IT-Firmen, – darunter viele Start-ups, aber auch Tech-Größen wie eToro, Verbit oder Capitolis –, die alle versucht haben, ihr Kapital bei der Silicon Valley Bank rechtzeitig abzuheben, bisher vergebens.
Der israelische Fall hat eine politische, fast ironische Dimension: Einige dieser israelischen IT-Unternehmen überwiesen ihr Vermögen aus Protest gegen die Netanyahu-geführten Justizreformen von den ursprünglichen nationalen Banken an die Silicon Valley Bank – einen Monat vor dem Kollaps.
Auch der britische Finanzsektor ist betroffen. Bis zu 300 IT-Firmen werden in circa einem Monat große Liquiditätsprobleme bekommen, wenn die Bank of England und die Sunak-Regierung keine Lösung finden. Schaut man auf den Lösungsansatz der Fed in den USA, so ist zu antizipieren, dass auch London sich entscheiden wird, die Geldmenge zu erhöhen, um eine systemische Garantie beteuern zu können.
Die ersten Symptome sind auch in der Europäischen Union nahezu synchron in Erscheinung getreten. Am Montag verzeichneten europäische Bankgiganten wie Credit Suisse (minus 14 Prozent), Santander (minus acht Prozent), Commerzbank (minus elf Prozent), UniCredit (minus neun Prozent) sowie die Raiffeisen Bank und Deutsche Bank (mit jeweils minus sieben Prozent) seriöse Aktien-Wertverluste. Während am selben Tag der Aktienhandel von mehr als 30 US-Banken schlicht eingestellt wurde.
Die Europäische Zentralbank (EZB) annullierte die Banklizenz der Baltic International Bank (BIB), einer der zehn größten Banken Lettlands. Die BIB war – ähnlich wie Credit Suisse – schon vorher bekannt für ihre ominösen Finanzberatungs- und Investitionspraktiken, was die Frage aufdrängt, weshalb die EZB für solche Einrichtungen überhaupt erst Lizenzen verliehen hat.
Washington D.C., CBDCs und Bitcoin
Der zweitgrößte Stablecoin des Kryptowährungsmarktes, der USD Coin (USDC), hat sich in den letzten Tagen ruckartig vom US-Dollar gelöst und verlor signifikant an Wert. Die eine Aufgabe von Kryptowährungen wie Stablecoins – nämlich stets die Äquivalenz des US-Dollar-Wertes zu halten – ging zunichte. Dabei hatte der USD Coin sogar einen viel verlässlicheren und solideren Ruf als sein marktführender Konkurrent, der USD Tether (USDT) Stablecoin. Es war eher der Letztere, der in den vergangenen Jahren oft in den Krypto-Schlagzeilen wegen Konflikten mit den geldpolitischen US-Aufsichtsbehörden auftauchte und sich nur knapp der Rechtsprechung entzog.
Der Grund für den eingebrochenen USD Coin von 3,3 Milliarden US-Dollar, die als Reserven den USD Coin deckten, waren ausgerechnet in der nun berüchtigten Silicon Valley Bank hinterlegt. Das stellte einen Anteil von fast einem Zehntel der Gesamtreserven dar. Dank der Garantien des US-Staates und seiner verantwortlichen Gremien gehört die Firma Circle, die den USD Coin betreibt, zu denen, deren verlorene Kapitaleinlagen perspektivisch kompensiert werden. Das heißt, ein Zahlungsausfall wurde kurz- bis mittelfristig vereitelt.
Und das, obwohl es erst hieß, dass "unversicherte Anleger" von der staatlichen Rettung ausgenommen werden würden.
Noch am vergangenen Donnerstag kritisierte der stellvertretende Fed-Vorsitzende für Aufsichtsangelegenheiten, Michael Barr, US-Dollar-Stablecoins, die nicht von den US-Behörden beaufsichtigt werden. Die Ironie hier ist, dass ausgerechnet der USD Coin ganz und gar von den Behörden reguliert und als die "sichere Option" favorisiert wurde, was den Aussagen Barrs nachträglich die Glaubwürdigkeit entzieht.
Das Sentiment des Finanzmarktes ist zurzeit durch Furcht und Ungewissheit über das Schicksal der Vermögenswerte definiert. Von Aktien und Fiatwährungen wenden sich die Marktteilnehmer derzeit vermehrt ab, um erneut in alternative Anlagen zu wechseln. Auch die Staatsankündigung, man werde enorme Mengen neuen Geldes schaffen, um die jetzigen Probleme zu bewältigen, führte zu einem sich sichtlich reanimierenden Bitcoin (BTC). Dieser zog auch große Teile des Kryptowährungsmarktes mit sich nach oben. Alleine von Montag (22.000 US-Dollar pro BTC) auf Dienstag (bis zu 24.800 US-Dollar pro BTC) erfuhr die größte Kryptowährung der Welt ein Wachstum von 12,7 Prozent.
Wie der unabhängige Finanzexperte und Autor von "Weltmacht IWF – Chronik eines Raubzugs" (2014), Ernst Wolff, am Montag twitterte, sind die jetzigen Prozesse ein rechtsfreier, systemischer Eigentumstransfer. Eine Kapitalmigration, die den Finanzoligarchien der Welt den strategischen Vorsprung geben soll, sich auf das neue System der CBDCs einzustellen und sich langfristig neu zu positionieren. Wolff klassifizierte diesen Prozess als "Plündern", womit die kriminelle Dimension dessen zum Vorschein kommt.
Was ist eine CBDC, oder "Central Bank Digital Currency" (zu Deutsch: "Digitales Zentralbankgeld")? Eine neuartige digitale Währung, bei der der individuelle Besitz der neuartigen Währung auch gleichzeitig ein Konto direkt bei der jeweiligen Zentralbank voraussetzen würde. Beziehungsweise eine Echtzeit-Synchronisierung mit einem "privaten" Bankkonto, auf dem man seine Zentralbank-kontrollierten CBDCs lagert. Es gäbe kein Bargeld-Äquivalent und die Annahme läge sehr nahe, dass alle mit den CBDCs getätigten Transaktionen des Bürgers der Zentralbank – und somit dem Staat – vollkommen transparent wären. Aufgrund der mangelnden finanztheoretischen Aufklärung in der breiten Gesellschaft wird über die offensichtlichen Gefahren und Risiken eines alternativlosen CBDC-Systems nicht ausreichend gewarnt. Gleichzeitig dient das neue, noch stärker zentralisierte Währungssystem der CBDC, das sich bereits in Betriebsbereitschaft befindet – als eine effektive Infrastruktur im Falle eines großen, systemweiten geldpolitischen Resets. Resets erhalten ihre historischen Chancen üblicherweise durch große Finanzkrisen. So wie die, die sich indessen anbahnt und im Begriff ist, unumkehrbar zu werden.
Kampf gegen Inflation erfolgreich beendet?
Nach nun über einem Jahr des Prozesses, den man in der Öffentlichkeit als "Kampf gegen die Inflation" bezeichnete, hoben die Zentralbanken des Westens die Zinssätze stetig an – ohne großen, lindernden Effekt auf die nationalen Inflationsraten in den USA, der EU und weltweit. Während dieselben Institutionen sich jeglicher Geldneuschaffung enthalten haben. Bis jetzt, denn indessen steht die Fed vor einer Gabelung. Die Grundsatzentscheidung bezüglich der Zinsfrage muss geklärt werden. Ehemaliger Fed-Mitarbeiter, Thomas Hoenig, meinte am Dienstag, dass die US-amerikanische Zentralbank trotz des kolossalen Ausfalls die weitere Erhöhung der Zinsrate fortsetzen müsse. Hoenig ist offensichtlich nicht der Meinung vieler anderer Beobachter, dass diese Strategie weitere Banken in die Knie zwingen werde. Sein Hauptargument ist, dass das Inflationsproblem noch nicht gelöst wurde. Hoenig war während der Finanzkrise 2008 für das Fed-Regionalbüro im US-Bundesstaat Kansas verantwortlich.
Noch vor dem Kollaps der Silicon Valley Bank waren sich Finanzexperten und Wirtschaftswissenschaftler einig: Die Fed und die EZB sowie die meisten ihrer Kollegen in anderen Hauptstädten werden die Zinssätze so lange hochhalten beziehungsweise sogar erhöhen, bis eine niedrigere Inflationsrate von ungefähr zwei Prozent erreicht ist.
Mit den jüngsten öffentlichen Erklärungen derjenigen, die die Geldpolitik gestalten, und die geradezu augenblickliche Bereitschaft, Staatsinterventionen einzuleiten und Garantien auszusprechen, drängt sich die Frage auf, ob nicht bald die Geldmittel für solche Maßnahmen ausgehen könnten?
Wird ab einer gewissen Schwelle nicht die Nachfrage nach "quantitativer Lockerung", also der Neuschaffung von Währungseinheiten, die die Geldmenge erneut erweitert, relevant? Was unmissverständlich die Senkung der Zinsrate für Banken zur Folge haben müsste – ganz zu schweigen von dem im Vordergrund weilenden Inflationsproblem. Ähnlich, wie dies in der Pandemie-Krise gehandhabt wurde, als man die Erschütterungen auf dem Arbeitsmarkt, in der retardierenden Produktion und in vielen weiteren Aspekten der damals schwächelnden Weltwirtschaft auf diese Weise versuchte, die Schockwellen zu mindern.
Die mächtigste Zentralbank der Welt steht vor einem fragilen, entflammbaren Dilemma: Mit weiteren Zinserhöhungen riskiert sie einen systemischen Bankensturm. Oder sie kurbelt diese nun zurück und greift auf die altbewährte Geldneuschöpfung zurück und gießt somit Kerosin auf den schon jetzt wütenden monetären Flächenbrand namens "Inflation".
Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, wo man noch mehr von ihm lesen kann.
Mehr zum Thema - Neue Bankenkrise: Droht eine Kettenreaktion wie 2008? – Erinnerungen an den Fall Zypern
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.