Wirtschaft

Daten nationaler Statistikämter: Weltweite Insolvenzen übertreffen Niveau von 2008

Unter Berufung auf Daten der nationalen Statistikämter berichtet die "Financial Times", dass sich die steigenden Zinssätze und das Ende der COVID-Subventionen drastisch auf die Unternehmen ausgewirkt haben.
Daten nationaler Statistikämter: Weltweite Insolvenzen übertreffen Niveau von 2008Quelle: Gettyimages.ru

Wie die Financial Times am Montag unter Berufung auf Daten der nationalen Statistikämter berichtete, ist der Unternehmenssektor weltweit von einer Konkurswelle betroffen, die in einem seit Jahrzehnten nicht mehr gekannten zweistelligen Tempo erfolgt.

In den USA stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den 12 Monaten bis September im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent. Auch in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der EU, war 2023 ein Jahr der Firmenpleiten.

Steffen Müller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle sagte:

"Wir haben in diesem Jahr bei den Personen- und Kapitalgesellschaften etwa 30 Prozent mehr Insolvenzen gesehen, als das im Vorjahr der Fall war. Auch die Zahl betroffener Jobs ging nach oben. Wir sehen also nicht nur mehr Insolvenzen, wir sehen auch im Durchschnitt größere Insolvenzen."

In der gesamten EU stieg die Zahl der Unternehmen, die Konkurs anmelden, in den neun Monaten bis September um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und erreichte damit einen Achtjahreshöchststand.

In Frankreich, den Niederlanden und Japan stieg die Zahl der Konkurse im Oktober um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die OECD-Gruppe der wohlhabenden Staaten meldete vor Kurzem, dass in einigen Mitgliedsstaaten, darunter die nordischen Länder Dänemark, Schweden und Finnland, die Konkursraten das Niveau der globalen Finanzkrise von 2008 überschritten haben.

Auch in England und Wales erreichten die Insolvenzen zwischen Januar und September des laufenden Jahres den höchsten Stand seit 2009.

Der Trend wurde durch höhere Leitzinsen und die Selbstliquidation der sogenannten "Zombie-Firmen", die die COVID-Ära nur dank staatlicher Unterstützung überstanden hatten, stark angeheizt, erklärte Neil Shearing, Chefökonom bei Capital Economics, gegenüber der Financial Times.

Die massiven staatlichen Unterstützungsprogramme für Unternehmen und Haushalte während der Coronakrise seien inzwischen weitgehend zurückgezogen worden, während die Zentralbanken wiederholt die Zinssätze erhöht hätten, um die Inflationsspirale einzudämmen.

Dem Experten zufolge dürfte sich dieser Trend fortsetzen, da viele Unternehmen in den kommenden Monaten ihre Schulden zu höheren Zinssätzen refinanzieren müssen, auch wenn die Zinserhöhungen der Zentralbanken ihren Höhepunkt erreicht haben dürften.

Mehr zum ThemaMit der Ampel ins Chaos – Es fehlt einfach die wirtschaftspolitische Vernunft

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.